Mit dieser Schlagzeile vermeldete die ADAC Motorwelt in der Ausgabe vom 1. Januar 1963 eine kleine Revolution: „Die ADAC Straßenwacht wird von der Beiwagenmaschine auf den Wagen umsteigen. Das beschloss der ADAC Verwaltungsrat auf seiner letzten Tagung in Köln“. Als Fotomodell dient der Wagen mit der ADAC Fahrzeugnummer 365 und dem Kennzeichen M‐KU 726. Abgelichtet vom Haus und Hoffotografen des ADAC Alois Woda, kann man im Heftinneren die Ausrüstung in Innenraum und unter der vorderen Kofferraumhaube bewundern, während das Cover des Heftes ein Bild des Wagens in vollem Einsatz ziert: Auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung Stuttgart, Höhe Adelsried leistet ein namentlich leider nicht überlieferter gelber Engel einem Fiat 1100 (bzw. seinem deutschen Pendant) Pannenhilfe, im Hintergrund die 1958 vom Augsburger Papierfabrikanten Georg Haindl gestiftete Autobahnkapelle.
„Wagen“ (wir würden heute den Begriff „Autos“ verwenden) gab es auch in den Jahren davor schon im Dienste der ADAC Straßenwacht. Diese waren bis dahin aber üblicherweise den Inspektoren bzw. Meistern vorbehalten und hatten meist keine vollständige Pannenhilfsausrüstung an Bord. Bereits Ende der 1950er Jahre wurden verschiedenste Fabrikate auf ihre Eignung als Pannenhilfsfahrzeuge getestet. Bekanntermaßen hat der Volkswagen (vom „Käfer“ redete damals noch niemand) das Rennen gemacht und bis dieser Stück für Stück durch Polo, Golf 1, Fiesta, Escort und 12m Turnier ersetzt wurden, kamen 670 Käfer bei der ADAC Straßenwacht zum Einsatz.
Seit der ADAC im Jahr 1963, also vor genau 60 Jahren, unter dem Slogan „50 Jahre Im Dienste der Kraftfahrt“ sein 50‐jähriges Jubiläum begehen konnte, haben über 12.000 weitere Pannenhilfsfahrzeuge im Dienste des ADAC ihren Dienst angetreten.