Der erste Motorrad Grand Prix, der in Deutschland stattfand, war der West-Deutsche Grand Prix 1952 in Solitude. Damals waren 400.000 Zuschauer vor Ort. Der Ire Reg Armstrong gewann die 350ccm- und 500ccm-Rennen beide auf Nortons. Die heimischen Zuschauer hatten aber auch genügend Gründe zum Feiern, denn Rudi Felgenheimer gewann das 250ccm-Rennen auf DKW und Werner Haas das 125ccm-Rennen auf NSU.
Der erste Ostdeutsche Grand Prix fand 1961 auf dem Sachsenring statt. Die ursprüngliche Rennstrecke, auf der bei diesem Event gefahren wurde, hatte eine Länge von 8,73 km und war ein geschlossener Straßenkurs. Der Ostdeutsche Grand Prix wurde noch bis 1972 jedes Jahr abgehalten. Danach befand man den originalen Verlauf des Straßenkurses als zu gefährlich. Außerdem entschied die Regierung der DDR nur noch Starter aus den Ostblock-Ländern zuzulassen.
Der Westdeutsche Grand Prix fand jedes Jahr von 1952 bis 1990, als Ost- und Westdeutschland wieder vereint wurden, statt. Während dieser Zeit wurden vier verschiedene Rennstrecken genutzt: Solitude, Schotten, Nürburgring und Hockenheim. In der DDR wiederum fuhr man weiterhin auf dem Sachsenring, oder lagerte die legendären Sachsenring-Rennen in das tschechische Ausland, nach Most oder Brno aus.
Seit der Wiedervereinigung fand jedes Jahr ein Deutscher Grand Prix statt: von 1991 bis 1994 auf dem Hockenheimring, danach drei Jahre auf dem Nürburgring und seit 1998 auf dem neuen Sachsenring.
Zusätzlich zu den oben aufgezählten Events fand noch ein weiterer Grand Prix in Deutschland statt: der Baden-Württemberg GP, der 1986 nur für die 80ccm- und 125ccm-Klassen auf dem Hockenheimring abgehalten wurde.
Der neu erbaute Sachsenring war ursprünglich nur 3,508 km lang. Ein kurzer Teil der Strecke stammte noch aus der Zeit des alten Straßenkurses. Große Umbaumaßnahmen im Jahr 2001 und dann noch einmal kleinere Anpassungen 2003 haben die Strecke zu der jetzigen 3,671 km langen Strecke werden lassen.
Der Sachsenring ist einer von nur fünf aktuell auf dem Kalender existierenden Rennstrecken auf denen gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Die anderen Strecken sind Austin, Aragón, Philip Island und Valencia.
Dieses Jahr ist es der 20. Grand Prix in Folge, der auf dem neuen Sachsenring ausgetragen wird.
Seit der Grand-Prix-Rennsport 1998 zum Sachsenring zurück gekehrt ist, gab es sieben Podiumsplätze, die von heimischen Fahrern eingefahren wurden: Ralf Waldmann wurde 1999 im 250ccm-Rennen Dritter. Steve Jenkner wurde 2002 im 125ccm-Rennen ebenso Dritter. Stefan Bradl beendete das 125ccm-Rennen 2008 als Zweiter. Sandro Cortese wurde beim 125ccm-Rennen 2010 Dritter. Stefan Bradl wurde 2011 in der Moto2 Zweiter und 2012 gewann Sandro Cortese nach 41 Jahren als erster Deutscher auf dem Sachsenring wieder ein Rennen, damals in der Moto3 und abschließend wurde Jonas Folger im letzten Jahr beim Moto2-Rennen Zweiter.
Seit der Einführung der 4-Takt-MotoGP-Klasse 2002 war Honda mit elf Siegen, darunter die der letzten sieben Jahre, der erfolgreichste Hersteller auf dem Sachsenring.
Yamaha gewann dreimal auf der Rennstrecke, einmal davon war 2009 mit Valentino Rossi.
Ducati's einzigen MotoGP-Sieg in Deutschland hat Casey Stoner 2008 erreicht. Andrea Dovizioso's dritter Platz letztes Jahr war das erste Podium für einen Ducati-Fahrer auf dem Sachsenring seit 2010. Damals hatte Casey Stoner den dritten Platz belegt.
Für Suzuki war das einzige Mal, als sie in Deutschland während der MotoGP-Ära einen Podiumsplatz belegten, der dritte Platz 2008 mit Chris Vermeulen.
Bei jedem der Qualifikationen der letzten vier Jahre hat Marc Marquez in der MotoGP-Klasse die Pole Position belegt und danach das Rennen gewonnen.
Der Fahrer mit den meisten Siegen auf dem neuen Sachsenring ist mit sieben Siegen Marc Marquez (1 x 125ccm, 2 x Moto2, 4 x MotoGP), dicht gefolgt von seinem Repsol Honda Teamkollegen Dani Pedrosa mit sechs Siegen (2 x 250ccm, 4 x MotoGP).
Der Sachsenring ist die einzige Rennstrecke auf dem diesjährigen Kalender, auf der Honda in den letzten sieben Jahren in der MotoGP-Klasse gewonnen hat.
Johann Zarco, der Moto2-Sieger des vergangenen Deutschen Grand Prix, fuhr nur 0,059 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Jonas Folger über die Ziellinie. Das war das knappste Ergebnis eines Moto2-Rennens seit dem Malaysischen Grand Prix 2010.
Die fünf Moto3-Rennen auf dem Sachsenring wurden von fünf verschiedenen Rennfahrern gewonnen: Sandro Cortese, Alex Rins, Jack Miller, Danny Kent und Khairul Idham Pawi.