Endlich ging es beim HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland 2019 auch auf der Strecke los! Der MotoGP-Tross sorgte am Freitag auf dem Sachsenring für viel Action und ein deutsches Highlight. Abseits der Strecke stand der Tag im Zeichen zweier MotoGP-Legenden.
Die erste Tagesbestzeit auf dem Sachsenring schnappte sich Repsol-Honda-Pilot Marc Marquez. Der Spanier umrundete den Kurs in 1:20.705 Minuten und ließ damit seinen Landsmann Alex Rins (Suzuki) und den französischen Rookie Fabio Quartararo (Yamaha) hinter sich. "Ich bin heute zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Schnellster am Freitag. Aber das ist nur eine logische Folge unserer Strategie", erklärt der 26-jährige Marquez. Am Samstag stehen in der MotoGP-Klasse das dritte und vierte freie Training sowie das Qualifying auf dem Programm.
Marquez' Teamkollege, Lokalmatador Stefan Bradl, erreichte nach zwei freien Trainings den 14. Platz. Der 29-Jährige ist der letzte Fahrer im extrem ausgeglichenen MotoGP-Feld, dem weniger als eine Sekunde zur Bestzeit von Marquez fehlt. "Ich bin entspannt in dieses Wochenende gegangen. Zuerst musste ich mich natürlich an das Motorrad und an die Strecke gewöhnen. Mein Level war okay und mir ist in beiden Trainingssessions ein guter Fortschritt gelungen. Die Top-10 sind nicht weit entfernt", sagte Bradl über Tag eins des HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland.
Deutsches Highlight durch Jonas Folger und Marcel Schrötter
Mit Jonas Folger und Marcel Schrötter gelang am Freitag gleich zwei deutschen Fahrern der Sprung in die Top-5 der Moto2-Kategorie. Ein Highlight setzten beide im 1. freien Training am Vormittag, als sie die Plätze eins und zwei belegten. "Ich bin heute eigentlich nur eine richtig schnelle Runde gefahren. Dafür haben wir schon für das Rennen gearbeitet und verbesserten uns auf dem gleichen Reifensatz stetig. Das ist positiv", erklärte Schrötter. Den Trainings-Freitag in der mittleren Klasse schloss der südafrikanische KTM-Pilot Brad Binder als Schnellster ab.
Der dritte Deutsche im Bunde, Lukas Tulovic vom Kiefer Racing Team, beendete den Tag auf Position 28. Für den 19-Jährigen ist es der erste Auftritt auf dem Sachsenring. "Ich habe mich schon sehr darauf gefreut. Es ist cool, so viel Rückenwind vom Publikum zu haben. Das macht einfach wahnsinnig viel Spaß", lobt Tulovic die Atmosphäre beim HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland. Der junge Deutsche sieht bei sich noch viel Verbesserungspotenzial: "Am Nachmittag habe ich mich wohler gefühlt auf dem Motorrad und die Zeiten sind besser geworden. Morgen kann ich sicher noch eine Sekunde schneller fahren!"
Dirk Geiger startete in den beiden freien Trainings der Moto3 als Wildcard-Fahrer in sein Wochenende. "Es ist ein tolles Gefühl, hier mit den besten Piloten der Welt in der Moto3 zu fahren. Ich bin allen, die mich unterstützen, dankbar für diese Chance", sagt Kiefer-Racing-Pilot Geiger. Seinen ersten Trainingstag als WM-Fahrer schloss der 17-Jährige auf Platz 30 ab. Die Tagesbestzeit in der kleinsten Kategorie ging an den Japaner Ayumu Sasaki vom Petronas Sprinta Racing Team. Weltpremiere feierte am Freitag die neue Elektrorennserie MotoE. Der ehemalige 125ccm-Weltmeister Mike Di Meglio aus Frankreich liegt nach zwei Trainingssessions an der Spitze des Klassements. Der Schweizer Jesko Raffin vom deutschen Team Dynavolt Intact GP wurde Vierter. Am Samstag wartet auf das MotoE-Feld das Einzelzeitfahren, die E-Pole. Am Sonntag um 10 Uhr startet das erste Rennen in der Geschichte dieser Serie.
Stefan Dörflinger ist jetzt eine offizielle MotoGP-Legende
Ein weiteres Highlight des Tages war die Aufnahme des Schweizers Stefan Dörflinger in die Hall of Fame der MotoGP. Dörflinger wurde 1982 und 1983 Weltmeister in der 50ccm-Klasse und 1984 und 1985 in der 80ccm-Klasse. Auf dem Weg zu seinen vier Weltmeistertiteln feierte der 70-Jährige insgesamt 18 Grand-Prix-Siege und 34 Pole-Positions. "Ich war glücklich, aber auch überrascht", berichtet Dörflinger. "Man muss sich nur mal anschauen, wer sonst alles zu den offiziellen MotoGP-Legenden zählt. Aus den kleinen Klassen ist da eigentlich nur Angel Nieto dabei. Daher habe ich mich über meine Nominierung sehr gefreut." Carmelo Ezpeleta, CEO von MotoGP-Promoter Dorna Sports, fügt hinzu: "Es ist mir persönlich und für alle Mitarbeiter der Dorna eine große Ehre, Stefan Dörflinger in die Hall of Fame der MotoGP aufzunehmen."
Geehrt wurde auch der ehemalige Motorrad-Weltmeister Bill Ivy, der 1969 beim ostdeutschen Grand Prix auf dem Sachsenring tödlich verunglückte. Zu seinen Ehren enthüllte man an der Unfallstelle von damals eine Gedenktafel. Bill Ivy zählte zu den Top-Fahrern der 60er-Jahre und verstarb im Alter von 26 Jahren. 1967 errang der Brite auf einer Yamaha den WM-Titel in der 125ccm-Klasse.
Startschuss für die historische Ausstellung
Am Freitag öffnete die historische Motorradausstellung am Sachsenring. Highlights der Exponate sind die 500er Werks-Suzuki, mit der Wil Hartog 1979 den westdeutschen Grand Prix in Hockenheim gewann sowie eine Sonderausstellung zu Ehren von Ralf Waldmann. Auch der Red Bull Rennzirkus lockte die Fans mit Trialshows, Wheeliesimulator und Signing Sessions.
Für abendliche Unterhaltung sorgen tägliche Partys und Konzerte in der Eventarea in der Karthalle und auf dem Ankerberg-Festival. Hier wird bis 4 Uhr morgens gefeiert.
Tickets noch online und an der Tageskasse erhältlich
Alle Spätentschlossenen können bis zum Rennstart noch Tickets sowohl online unter adac.de/motogp als auch an den Tageskassen am Parkplatz P11 und in der Goldbachstraße erwerben. Die Tageskassen sind am Freitag und Samstag von 6 bis 18 Uhr und am Sonntag von 6 bis 14 Uhr geöffnet.