Am vergangenen Wochenende gab MotoGP-Weltmeister Marc Márquez dem Publikum in der Leipziger Red Bull Arena einen Vorgeschmack auf den HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland (5. bis 7. Juli) auf dem Sachsenring. Am Rande des Showruns traf Honda-Testfahrer und ServusTV-Experte Stefan Bradl auf den Spanier, der achtmal in Folge auf der Traditionsstrecke bei Hohenstein-Ernstthal gewann.
Marc, hast du einen persönlichen Bezug zum Fußball oder spielst sogar selbst?
Ja, ich spiele vor allem in der Winterpause selbst häufig Fußball. Meine Freunde haben ein kleines Fußballteam, in dem ich manchmal mitspiele und mit ihnen trainiere. Während der Saison liegt meine Konzentration ganz auf dem Motorradfahren.
Wäre Fußballprofi auch ein Beruf für dich gewesen?
Nein, ich glaube da sind wir beide uns ganz ähnlich. Manche Dinge machst du nur aus Spaß, aber dennoch mit Ehrgeiz. Ich muss auch ehrlich sein: Letztes Jahr im Sommer wollte ich mit meinen Freunden eine Partie spielen und habe mir die Schulter ausgekugelt. Da es im Urlaub war, hat es glücklicherweise niemand bemerkt.
Wie sehr unterscheiden sich Fußball und MotoGP?
Ich denke, Fußball und MotoGP sind sich sogar sehr ähnlich. In einem Rennen der MotoGP ist man zwar auf seinem Motorrad und muss die letzten Entscheidungen alleine treffen, aber man hat ein Team hinter sich, das dir auch während des Rennens sehr hilft. Bei einer Fußballmannschaft ist es ähnlich: Das Team spielt zusammen, aber die letzte Entscheidung wird von dem Spieler getroffen, der als Letztes den Ball hat. Ich glaube, dass Fußballspieler unter viel Druck stehen, weil die Sportart noch beliebter und bekannter ist - je beliebter, desto mehr Druck. Aber es könnte sein, dass es bei elf Spielern mehr Möglichkeiten gibt, mit dem Druck fertig zu werden.
War die Fahrt durchs Stadion eine Premiere?
Ja, für die MotoGP war ich zwar schon im Camp Nou, aber da gibt es keine Laufbahn, nur die Rasenfläche und man konnte nicht richtig mit dem Motorrad fahren. Aber die Red Bull Arena in Leipzig ist ein schönes Stadion. Es ist auch das erste Mal, dass ich Bayern München und RB Leipzig sehe.
Gibt es denn eine Rennstrecke im Kalender, in der Stadionstimmung aufkommt?
Eine Strecke, die einem Stadion ähnelt, ist Valencia. Das ist eine meiner Lieblingsstrecken. Den Sachsenring mag ich aber auch, weil die Strecke sehr klein ist und es sich deshalb ein bisschen wie in einem Stadion anfühlt. Dort erleben die Fans die MotoGP hautnah. Er passt sehr gut zu meinem Fahrstil. Seit dem Jahr 2010 habe ich dort jedes Jahr gewonnen. Ich freue mich auf das diesjährige Rennen und möchte den Grand Prix mit den deutschen Fans gemeinsam genießen.