Der HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland 2019 wirft seine Schatten voraus. Bei einem der größten deutschen Sportevents vom 5. bis 7. Juli auf dem Sachsenring sind auch fünf einheimische Fahrer am Start. Stefan Bradl darf in seiner Tätigkeit als Honda-Testfahrer kurzfristig in der MotoGP-Klasse ran. Marcel Schrötter, Jonas Folger und Lukas Tulovic starten in der Moto2-Klasse, während in der Moto3-Kategorie Dirk Geiger als Wildcard-Starter sein WM-Debüt gibt. Dafür zieht Philipp Öttl aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme zurück.
Stefan Bradl als Ersatz-Pilot mit MotoGP-Einsatz
Stefan Bradl gab 2005 sein Debüt in der Motorrad-WM. Für die Saison 2007 wechselte er ins 125ccm-Juniorteam von Repsol Honda, verließ dieses aber noch vor Saisonstart. Über die spanische Meisterschaft kämpfte sich Bradl in die WM zurück. 2008 holte er auf Top-Material bei Kiefer Racing seine ersten beiden WM-Siege in Brünn und Motegi. Zusammen mit dem Kiefer-Team stieg Bradl 2010 in die neugegründete Moto2-Klasse auf, wo er sich ein Jahr später im Titelkampf gegen Marc Marquez durchsetzte und Weltmeister wurde. Den Grundstein dazu legte er mit vier Siegen in den ersten sechs Rennen. Zwischen 2012 und 2014 fuhr Bradl für LCR Honda in der MotoGP, mit dem Höhepunkt in Laguna Seca 2013 (Pole-Position und Platz zwei im Rennen). Über Forward Racing und Aprilia fand Bradl 2017 wieder den Weg zurück ins Honda-Lager, wo er zunächst als Stammfahrer in der Superbike-WM fungierte. Seit 2018 ist Bradl offizieller MotoGP-Testfahrer für Honda. Beim HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland startet er als Ersatzmann für den verletzten Jorge Lorenzo für das Team Repsol Honda mit der Startnummer 6.
Stefan Bradls WM-Karriere in Zahlen:
Grand-Prix-Starts: 179
Erster Grand Prix: Katalonien 2005
WM-Titel: 1
Siege: 7
Podiumsplatzierungen: 19
Pole-Positions: 8
Schnellste Runden: 5
Marcel Schrötter als deutsches Aushängeschild
Marcel Schrötter aus dem Team Dynavolt Intact GP ist der dienstälteste deutsche Stammpilot im MotoGP-Paddock. Schrötter debütierte 2008 beim deutschen Motorrad-GP auf dem Sachsenring und kann seither auf 165 WM-Starts zurückblicken. Nach einigen Jahren auf unterlegenem Material in der 125ccm- bzw. Moto3-Klasse, erfolgte mitten in der Saison 2012 der Aufstieg in die Moto2. Schrötter schlug sich viele Jahre im hart umkämpften Mittelfeld herum, 2018 sollte der Knoten schließlich platzen: Der ehemalige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport schaffte im Qualifying regelmäßig den Sprung in die erste Startreihe und fuhr beim San-Marino-GP in Misano erstmals auf das Podium. 2019 startete er in den ersten acht Rennen drei Mal von der Pole-Position und landete zwei Mal auf dem Siegertreppchen. Aktuell ist der Kalex-Fahrer mit der Startnummer 23 mit 81 Punkten Gesamtsiebter.
Marcel Schrötters WM-Karriere in Zahlen:
Grand-Prix-Starts: 165
Erster Grand Prix: Deutschland 2008
WM-Titel: 0
Siege: 0
Podiumsplatzierungen: 3
Pole-Positions: 3
Schnellste Runden: 0
Jonas Folger ist nach fast zweijähriger Pause zurück
Jonas Folger gab vor zehn Jahren in der WM einen starken Einstand: In seiner ersten vollen WM-Saison 2009 zeigte der ehemalige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bereits grandiose Leistungen und wurde als 15-jähriger beim Frankreich-GP in Le Mans Dritter, der erste WM-Sieg folgte 2011 in Silverstone. Nach dem Aufstieg in die Moto2-Klasse 2014 fuhr Folger rasch zwei Podiumsplatzierungen ein, ein Jahr darauf folgte beim Auftakt in Katar der erste von insgesamt drei Siegen in der mittleren Klasse. 2017 stieg Folger in die MotoGP-Klasse auf und setzte mit P2 auf dem Sachsenring ein Highlight. Aus gesundheitlichen Gründen musste Folger dann pausieren, in diesem Frühjahr kehrte mit für Petronas Sprinta Racing mit einer Kalex und der Startnummer 94 zurück in die WM.
Jonas Folgers WM-Karriere in Zahlen:
Grand-Prix-Starts: 152
Erster Grand Prix: Tschechien 2008
WM-Titel: 0
Siege: 5
Podiumsplatzierungen: 24
Pole-Positions: 6
Schnellste Runden: 8
Lukas Tulovic 2019 in seiner ersten vollen WM-Saison
Lukas Tulovic fährt 2019 bei Kiefer Racing seine erste volle WM-Saison. In Le Mans glänzte der 19-Jährige mit der Startnummer 3 schon mit einer Top-10-Platzierung im Qualifying. Die ersten Saisonpunkte holte der KTM-Pilot am vergangenen Wochenende in Assen. Sein WM-Debüt gab Tulovic beim spanischen Grand Prix 2018 in Jerez als Ersatzmann für den verletzten Dominique Aegerter. Tulovic kämpfte sich im Laufe seiner Karriere über den ADAC Junior Cup powered by KTM (Gesamtzweiter 2014), den Yamaha-R6-Cup und die Moto2-EM in die Motorrad-WM. 2017 und 2018 schloss Tulovic die Moto2-EM, die im Rahmen der spanischen Meisterschaft ausgetragen wird, in den Top-10 der Gesamtwertung ab.
Lukas Tulovics WM-Karriere in Zahlen:
Grand-Prix-Starts: 11
Erster Grand Prix: Spanien 2018
WM-Titel: 0
Siege: 0
Podiumsplatzierungen: 0
Pole-Positions: 0
Schnellste Runden: 0
Dirk Geiger gibt als Wildcard-Starter sein WM-Debüt
Dirk Geiger startet für Kiefer Racing mit einer Wildcard am Sachsenring und gibt dabei sein WM-Debüt in der Moto3-Klasse. Am Sachsenring pilotiert er eine KTM mit der Startnummer 28. 2019 fährt der 16-jährige Geiger seine zweite Saison im European Talent Cup, der ebenfalls im Rahmen der spanischen Meisterschaft veranstaltet wird. Nach zwei dritten Plätzen in fünf Rennen weist die Gesamtwertung Geiger auf Platz vier aus. Geiger holte 2015 den Titel im ADAC Junior Cup powered by KTM durch und wurde im selben Jahr als ADAC Nachwuchs-Motorsportler des Jahres ausgezeichnet. 2016 und 2017 gewann der ehemalige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport die Meisterschaft im ADAC Northern European Cup.
Dirk Geigers WM-Karriere in Zahlen:
Grand-Prix-Starts: 0
Erster Grand Prix: Deutschland 2019
WM-Titel: 0
Siege: 0
Podiumsplatzierungen: 0
Pole-Positions: 0
Schnellste Runden: 0
Alle Fans, die Bradl, Schrötter, Folger und Co. vor Ort anfeuern wollen, sollten sich noch rasch Karten für den HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland bestellen. Tickets für den deutschen Lauf der MotoGP sind erhältlich unter www.adac.de/motogp und seit Montag, 1. Juli, vor Ort an den Tageskassen.