In Abwesenheit von Sachsenring-König Marc Márquez bekommt der einzigartige Linkskurs zwischen Chemnitz und Zwickau erstmals seit zehn Jahren ein neues Siegergesicht. ServusTV-Experte Gustl Auinger: „Ein entscheidendes Plus hat keiner. Zu viele Faktoren können den Rennausgang entscheiden.“ ServusTV überträgt den Grand Prix von Deutschland von Freitag bis Sonntag live.
Quartararo setzt sich ab
Für Fabio Quartararo hätte das Wochenende in Barcelona kaum besser verlaufen können. Der Weltmeister streifte nicht nur die 25 Punkte für den souveränen Rennsieg ein, sondern baute auch seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf Aleix Espargaró aus, der einen sicher geglaubten zweiten Platz durch den frühen Jubel-Blackout herschenkte. Zudem scheint Francesco Bagnaia nach dem unverschuldeten Startkurven-Ausfall den Anschluss zu verlieren.
Yamaha-Pilot erste Titelanwärter
„Fabio hat von Anfang an zum Kreis der Titelkandidaten gezählt, jetzt ist er der Topfavorit“, behauptet ServusTV-Experte Gustl Auinger. „2020 war er in der entscheidenden Phase noch etwas nervös geworden. Als junger Fahrer diese Seite des Spitzensports kennenzulernen, war für seine Entwicklung aber enorm wichtig. Inzwischen weiß er ganz genau, was er an seiner Yamaha hat, auch wenn er zu Saisonbeginn ein bisschen geschimpft hat.“
Kein Trauma bei Aleix Espargaró
An eine angeknackste Psyche bei Aleix Espargaró glaubt Auinger nach dem Aussetzer von Katalonien nicht. „Man sieht, dass selbst Superstars nicht vor Fehlern gefeit sind. Er muss jetzt einfach dieses Hoppala aus seiner Birne herausbringen. Aleix hat in all den Jahren aber sowieso immer alles gegeben und sich nie zurückgelehnt. Und er wird wieder die Schlagkraft und den Hunger des ganzen Teams zeigen, das so lange Zeit geprügelt wurde.“
Bagnaia weiter im WM-Rennen
Liegt das Aprilia-Ass mit 22 Punkten Rückstand auf Quartararo noch in Reichweite, fehlen Bagnaia ganze 66 Zähler auf die Spitze. Die Titelträume müsse er deshalb aber nicht begraben. „Pecco wird bis zum Ende konkurrenzfähig bleiben. Die Saison ist noch sehr lang, da ist einiges möglich“, glaubt der ServusTV-Experte, der bei der Werks-Ducati einen deutlichen Entwicklungsschub beobachtet, der sich in der langen Sommerpause fortsetzen werde. „Was Yamaha an Power fehlt, hat die Ducati, ohne dass sie bei der Fahrbarkeit wesentlich verliert.“
Drei Fahrer werden übrig bleiben
Auinger geht davon aus, dass die drei erwähnten Piloten den Titel untereinander ausmachen werden. „Quartararo zieht sein Ding mit Yamaha gnadenlos durch, Bagnaia kann die Ducati jederzeit aus der Reserve locken und die Aprilia von Aleix ist so anpassungsfähig, dass sie auf allen Strecken funktioniert. Von den anderen Herstellern kommt zu wenig. Suzuki und KTM setzen hin und wieder Highlights, Honda gar keine.“
Neun Deutschland-Sieger, keiner in der MotoGP
Einen neuen Sieger wird in diesem Jahr jedenfalls der Grand Prix von Deutschland küren. Schließlich fällt mit Marc Márquez der einzige aktive Fahrer aus, der jemals am Sachsenring gewinnen konnte – in der MotoGP. Denn mit Remy Gardner, Álex Márquez, Brad Binder, Jorge Martín, Franco Morbidelli, Joan Mir, Johann Zarco, Jack Miller und Álex Rins ist die Liste an Piloten, die in der „Grünen Hölle des Ostens“ in niedrigeren Klassen triumphieren konnten, lang.
Viele Faktoren entscheiden über Rennsieg
„Freilich kommen diese Fahrer mit positiven Erinnerungen zur Strecke. Ein entscheidendes Plus ist es aber nicht“, weiß der ServusTV-Experte um die zahllosen Faktoren, die den Ausgang beeinflussen können. Vor allem das Limit des Reifens führe dazu, dass nicht immer jener Hersteller gewinnt, den die Strecke an sich vorgebe. „Der Übervorteil der schieren Power von Ducati kommt am Sachsenring, wo es keinen Vollgasanteil gibt, nicht zum Tragen. Einen großen Nachteil hat man aber auch nicht, weil der Flankengrip der Yamaha sehr heikel ist.“
Mir mit optimalem Sachsensring-Paket
Auinger selbst tippt am Wochenende auf einen Piloten, den wohl nicht jeder auf der Rechnung hat: „Für mich ist Joan Mir ein absoluter Topfavorit – und damit lehne ich mich gar nicht einmal aus dem Fenster. Er hat das nötige Gefühl für die langen Schräglagen, ist kein Heißsporn wie Teamkollege Álex Rins, die Suzuki liegt gut auf der Strecke und die Reifen funktionieren. Im Grunde fährt sich die Suzuki wie die Yamaha, nur besser.“
Einzigartige Atmosphäre am Ankerberg
Am Rennwochenende erwartet der ServusTV-Experte am berühmt-berüchtigten Ankerberg wieder Ausnahmezustand, zumal die MotoGP den Höhepunkt des Veranstaltungsjahres in der Region darstellt. „Der Sachsenring ist untrennbar mit dem Motorradrennsport verbunden. Natürlich sind 300 PS für dieses Layout dramatisch übermotorisiert. Dem Zuschauer ist es aber wurscht, ob die Fahrer mit 360 oder 285 Sachen vorbeizischen. Sie wollen die Motorräder in Schräglage sehen – und das geht auf dieser Strecke von überall.“
Wochenende in Schwarz-Rot-Gold
Rund um die Rennaction dreht sich alles um den ebenso faszinierenden wie polarisierenden Sachsenring sowie die Rückkehr der Fans an den Ankerberg. Weiters gibt’s einen Deutschland-Schwerpunkt mit MotoGP-Racer Stefan Bradl, Marcel Schrötter im Moto2-Team Intact sowie dem Moto3-Rennstall Prüstel. Und die ServusTV-Experten suchen den neuen King of the Ring. In der Boxengasse stehen Eve Scheer und Stefan Nebel bereit, unterstützt wird das Duo von Sandro Cortese. Den Kommentar vom Sachsenring liefern Christian Brugger und Alex Hofmann
Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland LIVE bei ServusTV:
Freitag (17. Juni) 09:50 Uhr: 1. freies Training (nur Deutschland)
Samstag (18. Juni) 09:50 Uhr: 3. freies Training MotoGP LIVE 12:25 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE 13:30 Uhr: 4. freies Training MotoGP LIVE 14:10 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE 15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE 15:50 Uhr: Analyse Qualifying
Sonntag (19. Juni) 10:00 Uhr: Warm-up MotoGP LIVE 11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE 12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE 14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE 14:45 Uhr: Analyse MotoGP