MotoGP Sachsenring·16.6.2022

Los geht‘s: Der LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland 2022 ist eröffnet

Vize-Weltmeister Francesco Bagnaia adelt Fabio Quartararo. Stefan Bradl „spürt die Atmosphäre“. Sechs WM-Fahrer genießen E-Bike-Spaßrennen im Vorfeld des Rennwochenendes.

Es ist angerichtet für die große Motorsport-Party beim LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland 2022. Die ersten beiden Rennen des Wochenendes wurden dabei schon am Donnerstag gefahren: In der Arena-E in Mülsen duellierten sechs Stars aus der MotoGP bei einem Medienevent auf elektrischen Pitbikes und im Kart. Die traditionelle Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag läutete den offiziellen Teil des Rennwochenendes auf dem Sachsenring ein. Über allem schwebt die Frage: Wer tritt die Nachfolge des achtfachen Weltmeisters Marc Marquez an und wird neuer „King of the Ring“? Der Honda-Werksfahrer setzt das Rennen nach einer Schulter-Operation aus.

Die offizielle Pressekonferenz im Vorfeld zum LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland © Foto: ADAC/HOCH ZWEI

Francesco Bagnaia: Fabio Quartararo „im Moment der beste Fahrer“

Gute Karten auf die Thronfolge hat der aktuelle MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo. Der 23-jährige Franzose reist als WM-Führender an den 3,7 Kilometer langen Sachsenring. Das letzte Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya dominierte der Yamaha-Pilot. Beim LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland im vergangenen Jahr stand Quartararo als Dritter auf dem Siegertreppchen. Vizeweltmeister Francesco Bagnaia ist voll des Lobes: „Fabio ist im Moment der beste Fahrer“, sagt der Ducati-Pilot. „Er fährt einfach perfekt mit seinem Motorrad.“

Quartararo weist im Gegenzug auf die Tücken des anspruchsvollen Sachsenrings hin: „Das Rennen ist eines der längsten im Kalender. Wenn man 15 Runden hinter sich hat, hat man immer noch 15 Runden vor sich. Das ist mental eine große Herausforderung. Das Rennen fühlt sich so an, als würde es zwei Stunden dauern.“ Dabei brauchte Marquez bei seinem Vorjahressieg gerade einmal 41:07.243 Minuten.

Als WM-Zweiter reist Aprilia-Pilot Aleix Espargaro nach Deutschland. Der Spanier holte in diesem Jahr beim Großen Preis von Argentinien den ersten MotoGP-Sieg überhaupt für sich und für Aprilia. Außerdem stand er vier Mal in Folge als Dritter auf dem Podium und hätte diese Serie beim vergangenen Rennen in Barcelona beinahe ausgebaut. „Der Sachsenring ist immer eine gute Strecke für mich gewesen. In den letzten zwei, drei Jahren waren wir hier immer konkurrenzfähig“, gibt sich Espargaro optimistisch. 2021 reichte es zu Platz sieben im Rennen.

Für den verletzten Marquez geht mit Stefan Bradl ein Lokalmatador ins Rennen. Der Zahlinger vertritt zum zweiten Mal nach 2019 die Repsol-Honda-Farben am Sachsenring. Die eigene Erwartungshaltung ist jedoch niedrig: „Wir sind nicht in einer Situation, in der wir über Siege oder Podestplätze sprechen können. Das trifft von den vier Honda-Piloten auf mich besonders zu. Wenn Marc hier wäre, würde die Lage anders aussehen.“ Vor drei Jahren erreichte Bradl immerhin die Top 10.

An der beeindruckenden Atmosphäre rund um die Strecke wird es nicht scheitern: „Wir haben erstmals seit 2019 die Fans zurück an der Strecke. Ich spüre bereits die Begeisterung und die Stimmung. Wir werden am Wochenende volle Tribünen sehen.“ Bradl selbst weiß seine Situation zu schätzen: „Ich fühle mich wirklich privilegiert, meinen Heim-GP auf einer Werks-Honda bestreiten zu dürfen. Denn ich weiß nicht, wann das wieder passieren wird. Aus diesem Grund möchte ich es von der ersten Runde im ersten Freien Training bis zum Sonntag genießen.“

Schon am Donnerstag kamen zahlreiche Fans zum Sachsenring und nutzen den Pitwalk, um ihren Stars ganz nah zu sein. Auch auf den Campingplätzen rund um die Strecke herrschte großartige Stimmung und Vorfreude auf den LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland.

Auch ADAC Motorsportchef Thomas Voss verfolgte das Rennen auf der Kartbahn Arena-E © Foto: ADAC

E-Bike-Rennen zur Einstimmung

Bereits am Vormittag wetzten sechs WM-Fahrer zum ersten Mal an diesem Wochenende die Messer. MotoGP-Fahrer Johann Zarco, das Moto2-Duo Marcel Schrötter und Jeremy Alcoba sowie die Moto3-Piloten Sergio Garcia, Tatsuki Suzuki und David Muñoz gaben sich bei einem Rennen mit E-Bikes auf der Kartbahn Arena-E in Mülsen unweit des Sachsenrings die Ehre und kämpften um jeden Zentimeter und jede Zehntelsekunde. Der Sieg ging an den jungen Spanier Muñoz. Im anschließenden Kart-Rennen war es der Franzose Zarco, der die Oberhand behielt.

Auf der richtigen Rennstrecke geht es am Freitagmorgen ab 9:00 Uhr rund. Die Moto3-Klasse eröffnet mit ihrem Freien Training das Programm auf dem Sachsenring. Am ersten Tag bestreiten alle WM-Klassen sowie die Nachwuchsfahrer im Red Bull MotoGP Rookies Cup und im Northern Talent Cup zwei Freie Trainings. Auf die Stars von morgen wartet am frühen Abend zudem noch das Qualifying. Alle Motorrad-Fans dürfen sich am Freitag auf die historische Motorrad-Ausstellung powered by MOTUL und den Red-Bull-Rennzirkus freuen. Ab 19:00 Uhr verwandelt sich die Karthalle am Eingang Goldbachstraße zur Partymeile: DJ Fladsound und die Band Stinger sorgen für beste Unterhaltung.

Sieger des Bike-Rennens wurde David Munoz © Foto: ADAC

Restkarten für den LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland 2022 sind noch im Online-Ticketshop unter adac.de/motogp, sowie telefonisch unter 03723/8099111 oder per Mail (info@sachsenring-event.de) erhältlich. Bereits erworbene Tickets für den Motorrad Grand Prix 2020 und 2021 behalten auch für das Rennwochenende 2022 ihre Gültigkeit.