Neun Rennen musste Porsche-Junior Bastian Buus auf diesen Erfolg warten: Im zehnten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland feierte der 20 Jahre alte Däne endlich seinen ersten Saisonsieg. Auf dem Lausitzring in der Nähe von Dresden stellte der Brite Harry King den Doppelsieg für Allied-Racing sicher. Der Niederländer Larry ten Voorde aus dem Team GP Elite baute mit dem dritten Rang seine Tabellenführung weiter aus. Nächste Station des Markenpokals mit dem 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup ist der Sachsenring (8. bis 10. September 2023).
Bastian Buus fiel der sprichwörtliche Stein vom Herzen: „Drei Mal war ich dieser Saison schon Zweiter, jetzt hat es endlich mit dem Sieg geklappt“, freute sich der Porsche-Junior nach einem turbulenten Rennen auf dem Lausitzring. Vom zweiten Platz losgefahren, hatte Buus schon in der ersten Runde den aus der Pole-Position gestarteten Loek Hartog überholt. Kurz danach setzte sich das Safety-Car vor das Feld der Porsche 911 GT3 Cup, notwendig geworden durch eine Kollision auf der Start-Ziel-Geraden des 3,478 Kilometer langen EuroSpeedway. Beim Restart sorgte Hartog für die Vorentscheidung: In der Beschleunigungsphase hielt er wegen eines technischen Problems ausgerechnet seinen GP-Elite-Teamkollegen Larry ten Voorde kurz auf. Diese Chance nutzte Harry King und ging an ten Voorde vorbei. Bastian Buus enteilte in dieser Situation den Verfolgern um rund drei Sekunden.
Anschließend fuhr der Porsche-Junior ungefährdet seinem ersten Saisonsieg entgegen. Während Hartog aufgeben musste, lieferten sich King und ten Voorde für den Rest des Rennens ein mit allen Tricks geführtes Duell. „Larry hat enormen Druck auf mich ausgeübt. Aber im Vergleich zu gestern, als die orangenen Autos einen Doppelsieg feiern konnten, haben wir uns gesteigert“, kommentierte King mit Verweis auf das Samstagsrennen, dass Loek Hartog vor Larry ten Voorde gewonnen hatte. Der Tabellenführer war aber auch mit dem dritten Rang zufrieden: „Mit Blick auf die Situation in der Gesamtwertung bin ich kein allzu hohes Risiko eingegangen“, räumte ten Voorde ein. Sein Vorsprung vor dem neuen Tabellenzweiten Harry King beträgt jetzt 54 Punkte. Porsche-Junior Bastian Buus als Gesamtvierter verkürzte den Rückstand auf die vor ihm platzierten Hartog und King. „Genau das war mein Ziel für dieses Wochenende. Auf dem Sachsenring geht es hoffentlich so weiter“, blickte der Däne den anstehenden Rennen entgegen.
Als Vierter fuhr Morris Schuring (FACH AUTO TECH) durchs Ziel. Der Niederländer konnte sich gegenüber seinem Qualifyingergebnis um fünf Positionen verbessern. Sein Landsmann Huub van Eijndhoven (GP Elite) und der Australier Harri Jones (Scherer Sport PHX) kamen zwar als Fünfter beziehungsweise Sechster ins Ziel. Beide verloren diese Positionen allerdings nachträglich durch Zeitstrafen für das Verursachen von Kollisionen. Rang fünf und der Rookie-Sieg ging so an den Deutschen Theo Oeverhaus (CarTech Motorsport Bonk). Als zweitbester Rookie wurde Ghislain Cordeel aus Belgien (GP Elite) gewertet, Jones verblieb der dritte Rang. In der ProAm-Klassifikation setzte sich Ahmad Alshehab aus Kuwait (CarTech Motorsport Bonk) gegen den Bulgaren Georgi Donchev (ProfilDoors by Huber Racing) und den Deutschen Michael Essmann (CarTech Motorsport Bonk) durch. „Ich bin als dritter ProAm gestartet und zwischenzeitlich sogar noch weiter zurückgefallen. In der zweiten Rennhälfte konnte ich mich wieder nach vorne arbeiten und habe erst in der letzten Runde die ProAm-Führung erobert“, fasste Alshehab seine 22 Runden auf dem Lausitzring zusammen.
„Die beiden Rennen am Lausitzring waren wie erwartet kurzweilig und ein toller Start in die zweite Saisonhälfte. Gratulation an Loek Hartog, der sich mit dem Sieg am Samstag zurückgemeldet hat, und an Porsche-Junior Bastian Buus für seinen ersten Saisonsieg. Larry ten Voorde hat zwar seine deutliche Tabellenführung behalten. Aber die Verfolgergruppe ist dichter zusammengerückt und wird sicher weiterhin versuchen, Larry noch abzufangen. Auch in der Rookie- und in der ProAm-Gesamtwertung haben sich Verschiebungen ergeben. Die noch verbleibenden sechs Rennen versprechen jedenfalls viel Spannung“, kommentierte Hurui Issak, Projektleiter Porsche Carrera Cup Deutschland. Die Saisonläufe elf und zwölf stehen in drei Wochen (8. bis 9. September 2023) auf dem Sachsenring an, einer der traditionsreichsten Rennstrecken Deutschlands.