Bis zum vierten Rennen hat es gedauert: Der amtierende Champion Larry ten Voorde (Proton Huber Competition) feierte in der Motorsport Arena Oschersleben seinen ersten Saisonsieg. Der Niederländer setzte sich im Sprint über 20 Runden gegen den Briten Harry King (Allied-Racing) und seinen Landsmann Huub van Eijndhoven (Uniserver by GP Elite) durch. Mit diesem Erfolg verbesserte sich ten Voorde auf den zweiten Tabellenrang hinter dem weiterhin Gesamtführenden King.
Ten Voorde hatte bereits den Sprint zur ersten Kurve gegen seinen Landsmann Robert de Haan (Team75 Bernhard) für sich entschieden, der von der Pole-Position ins Rennen gegangen war. „Das war die entscheidende Situation. Danach konnte ich das Rennen kontrollieren“, berichtete ten Voorde, der ungefährdet seinem 31. Sieg im deutschen Carrera Cup entgegenfuhr. Im Ziel betrug sein Vorsprung fast drei Sekunden – im Markenpokal mit dem 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup ein kleine Ewigkeit.
Für de Haan, seit Samstag jüngster Sieger in der Historie des deutschen Carrera Cup, lief es dagegen nicht so gut: Im Zweikampf wurde der Wasserkühler seines Neunelfers beschädigt – der 17-Jährige musste schon nach der ersten Runde die Box ansteuern und aufgeben.
Durch den Ausfall von Robert de Haan übernahmen Huub van Eijndhoven und Harry King die Verfolgung des Spitzenreiters Larry ten Voorde. „Ich habe mit dem Reifenluftdruck eine aggressive Strategie gewählt und konnte dadurch am Anfang sehr schnell fahren. Allerdings war ich auch einer der ersten, bei dem die Reifen abbauten“, verriet van Eijndhoven. Harry King hatte sich für die entgegengesetzte Taktik entschieden. „Als Huubs Reifen nachließen, konnte ich ihn problemlos überholen. Larry war da allerdings schon zu weit weg“, analysierte der Brite.
„Nach dem Pech im Samstagsrennen war das heute ein starkes Comeback von mir und dem Team“, bilanzierte Larry ten Voorde, der für die Saison 2024 zu Proton Huber Competition gewechselt war. „Wir wachsen als Mannschaft immer besser zusammen, das macht mir sehr großen Spaß.“
Hinter dem Viertplatzierten, dem Osnabrücker Theo Oeverhaus (Bonk Motorsport), fuhr Neueinsteiger Kas Haverkort (Uniserver by GP Elite) über die Ziellinie und sicherte sich damit seinen ersten Sieg in der Rookie-Wertung. „Dafür, dass ich im Februar zum ersten Mal in einem GT-Rennwagen gesessen habe, läuft es extrem gut. Rookie-Sieger und ein Platz unter den Top-5 der Gesamtwertung – das ist der Hammer“, strahlte der 20 Jahre alte Niederländer, der bis 2023 Formel-Rennen bestritten hat.
Bestplatzierter ProAm-Fahrer wurde Michael Essmann (CarTech Motorsport), der das Rennen am Vortag ausgelassen hatte, um an einer Familienfeier teilzunehmen. „Kommunion am Samstag, ProAm-Sieg am Sonntag – das nenne ich ein gelungenes Wochenende“, freute sich der Unternehmer aus Rheine.
„Drei verschiedene Sieger in den ersten vier Rennen, regelmäßig neue Gesichter auf dem Podium – das zeigt, wie ausgeglichen der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland in dieser Saison besetzt ist. Es freut mich sehr, dass die Neueinsteiger sowohl auf der Fahrer- wie auch auf der Teamseite von Anfang an vorne mitfahren. Und ganz besonders stolz bin ich auf die starken Leistungen der Fahrer aus dem Talent Pool, die im Rennen am Samstag sogar einen Doppelsieg gefeiert haben“, blickte Hurui Issak, Projektleiter des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, auf das Oschersleben-Wochenende zurück.
Zur nächsten Runde reisen die Teams an die niederländische Nordseeküste. Auf dem aus der Formel 1 bekannten Circuit Zandvoort stehen am 8. und 9. Juni 2024 die Saisonrennen Nummer fünf und sechs auf dem Programm.