Porsche Carrera Cup·17.8.2024

Sieger Harry King verkürzt den Abstand zum Tabellenführer

Brite Harry King feiert auf dem Nürburgring seinen dritten Saisonsieg. Larry ten Voorde wird Zweiter und hat nur noch 17 Punkte Vorsprung. Robert de Haan gewinnt Rookie-Wertung, Sören Spreng bester ProAm.

Sieger im Samstagsrennen: Harry King © Foto: Porsche AG

Mit einem von der ersten bis zur letzten Runde ereignisreichen Rennen hat der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland die Zuschauer auf dem Nürburgring begeistert. Harry King aus dem Team Allied-Racing gewann den neunten Saisonlauf des Markenpokals mit dem Porsche 911 GT3 Cup. Der 23 Jahre alte Brite handelte dabei frei nach dem Motto: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Während des größten Teils des 19-Runden-Rennens kämpften nämlich Larry ten Voorde aus dem Team Proton Huber Competition und der für Team75 Bernhard fahrende Robert de Haan um die Spitze. Mehrfach wechselten die beiden Niederländer die Positionen – was nicht immer ohne Karosseriekontakt ablief.

Larry ten Voorde wird Zweiter und hat nur noch 17 Punkte Vorsprung © Foto: Porsche AG

Einen solchen Moment nutzte Harry King in der 15. Runde aus und übernahm die Führung. Diese gab er ins Ziel nicht mehr ab und feierte seinen dritten Saisonsieg. „Ich habe lange hinter Alexander Tauscher auf dem vierten Rang festgehangen. Erst als er ausschied, kam ich näher an Larry und Robert heran. Als sich die Chance bot, die beiden zu attackieren, habe ich sie genutzt“, fasste King zusammen. „Wir haben den Fans auf jeden Fall eine Super-Show geboten. Dass ich meine Pole-Position nicht in einen Sieg ummünzen konnte, ist natürlich nicht so schön. Dafür versuche ich am Sonntag, von der dritten Startposition aus zu gewinnen“, nahm sich Larry ten Voorde für das zweite Nürburgring-Rennen vor. In der Gesamtwertung führt er jetzt nur noch mit 17 Punkten vor seinem britischen Herausforderer.

Pech hatte der lange drittplatzierte Alexander Tauscher. Im Getümmel räuberte der 22 Jahre alte Bayer über eine Streckenbegrenzung. Dies beschädigte die Frontlippe des von Proton Huber Competition eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup. Die Folge: ein geringerer Anpressdruck auf der Vorderachse. „Weil ich das nicht bemerkt habe, blockierten beim Anbremsen der nächsten Kurve die Vorderräder und ich bin ins Kiesbett gerutscht“, berichtete Tauscher.

So ging der dritte Rang an Robert de Haan. „Ich lag in Führung, war zwischendurch Zweiter, bin auf den vierten Platz zurückgefallen und wurde schließlich Dritter – ich habe heute eine Achterbahnfahrt erlebt“, beschrieb der Niederländer aus dem Team75 Bernhard. Er sicherte sich den Sieg in der Rookie-Wertung.

Auch für Flynt Schuring verlief die Schlussphase unglücklich. Eine Woche nach seinem 18. Geburtstag tummelte sich der Niederländer beim Gaststart für das Team Proton Huber Competition kurzzeitig sogar auf dem dritten Rang. „In der letzten Runde bin ich an einer Stelle auf Sand geraten. Dadurch habe ich auf den letzten Metern noch zwei Positionen eingebüßt, das ist bitter“, ärgerte er sich. Immerhin blieb ihm der zweite Rang in der Rookie-Wertung vor dem Deutschen Colin Bönighausen (CarTech Motorsport).

Sechster Sieg in der ProAm-Wertung für Sören Spreng © Foto: Porsche AG

Mit seinem sechsten Sieg in der ProAm-Wertung baute Sören Spreng (GP Elite) die Tabellenführung weiter aus. Der Unternehmer aus dem Sauerland war aus der 14. Position gestartet, sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis. „Leider habe ich diesen Platz schon in der ersten Runde verloren, als mich zwei Kollegen in die Zange genommen haben“, erzählte der 38-Jährige. „Trotz verbogener Lenkung konnte ich aber die Spitze in der ProAm-Wertung behalten – das ist das Wichtigste.“ Zusammen mit Spreng kletterten die beiden CarTech Motorsport-Fahrer Michael Essmann und Kai Pfister auf das ProAm-Podium.

„Ein super spannendes Rennen – das war Carrera Cup, wie er leibt und lebt. Beeindruckend, wie die Rennleitung bei diesem turbulenten Verlauf die Übersicht behält. Gratulation an Harry King zum Sieg“, kommentierte Karsten Sohns, Chief Financial Officer (CFO) Porsche Deutschland. Er erlebte das Rennen in der Race-Control und überreichte die Siegerpokale.

Gewinner der „Azubi Challenge 2024“ © Foto: Porsche AG
Gewinner der „Azubi-Challenge“ zu Gast am Nürburgring

Mit der „Azubi-Challenge“ fördern die deutschen Porsche Zentren das Engagement ihrer Auszubildenden. Die Nachwuchskräfte suchen sich dabei selbst Aufgaben, die sie in Eigenverantwortung lösen. Teams aus 57 Porsche Zentren nahmen an der „Azubi Challenge 2024“ teil. Die Gewinnerteams aus den sechs Vertriebsregionen von Porsche Deutschland besuchten an diesem Wochenende den Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland am Nürburgring und stellten im Fahrerlager ihre Projekte vor.

Die Nachwuchskräfte blickten außerdem bei Manthey Racing, mehrfacher Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring und technischer Partner des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, hinter die Kulissen eines Rennteams. Als Mitfahrer im Porsche erlebten sie die Rennstrecke aus der Cockpitperspektive. Und sie feierten zusammen mit Harry King dessen Sieg beim neunten Saisonrennen des Markenpokals mit dem Porsche 911 GT3 Cup.

Regen vorhergesagt für das zehnte Saisonrennen am Sonntag

Das zehnte Saisonrennen des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland folgt am morgigen Sonntag (18. August 2024) ebenfalls auf dem Nürburgring. Für den Startzeitpunkt um 11:20 Uhr hat die Wettervorhersage Niederschlag angekündigt. Das könnte Tabellenführer Larry ten Voorde in die Karten spielen: Der Niederländer feierte in der zurückliegenden Saison im strömenden Regen einen überlegenen Sieg. Von der Pole-Position geht Alexander Tauscher ins Rennen, der Pechvogel des Samstags.