Donar Munding hat sich früh in seiner Karriere für den Prototypen-Sport entschieden. Der 20-Jährige bildet zusammen mit Matthias Lüthen das Mühlner-Duo. Schon Vater Marco fuhr für das Team Mühlner Motorsport.
Der Prototype Cup Germany als Sprungbrett in den Prototypen Sport: Die neue Rennserie von ADAC und dem niederländischen Promoter Creventic ist eine interessante Alternative für junge Talente, die eine Karriere im boomenden Segment der Le-Mans-Prototypen anstreben. Einer von ihnen ist der 20 Jahre alte Donar Munding, der sich bei Mühlner Motorsport einen Duqueine mit Matthias Lüthen teilt. Als Vierte im ersten Lauf von Spa-Francorchamps schrammte das Duo nur knapp am Podium vorbei und möchten dies nun am kommenden Wochenende (15. bis 17. Juli) beim zweiten Rennwochenende im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring nachholen.
Wie viele junge Rennfahrer, so hat auch Munding einige Jahre im Kartsport verbracht. Als es dann um den Aufstieg in den Automobilsport ging, war der zunächst logisch erscheinende Weg Formelsport keine Option. „Mir fehlte einfach das nötige Kleingeld. Und oftmals trifft man im Formelsport auf Rivalen, die so viel Geld zur Verfügung haben, dass sie die Budgets noch weiter in die Höhe treiben, indem sie beispielsweise sehr oft testen gehen oder gleich zwei Meisterschaften parallel bestreiten.“ Munding orientierte sich in Richtung GT-Sport und fuhr unter anderem im Porsche Sports Cup sowie in der Nürburgring Langstrecken Serie. „Die Prototypen haben mich aber schon damals begeistert. In der Prototypen-Geschichte gab es schließlich einige spannende und prägende Epochen wie die Gruppe-C-Zeit oder die Periode, in der Audi mit den Diesel-Motoren angetreten ist.“ Mit der Einführung der Hypercar-Regeln des 24h-Le-Mans-Veranstalter ACO, wurden Rennen mit Le-Mans-Prototypen auch für die Karriere des jungen Stuttgarters interessant.
Munding verließ 2021 den GT-Sport und heuerte zunächst im Michelin Le Mans Cup an, um sich nur ein Jahr später für den neuen Prototype Cup Germany einzuschreiben. „Ein deutscher Fahrer in einer deutschen Serie macht für mich Sinn - zumal auch der ADAC involviert ist und ich vom Kartsport noch weiß, dass ADAC-Serien gut funktionieren.“ Der Mühlner-Pilot hat aber noch einen weiteren Vorteil erkannt: „Wenn ich Sponsoren oder Partner einladen möchte, die bei mir meistens aus Deutschland kommen, dann ist der Weg nach Hockenheim oder zum Nürburgring deutlich kürzer als nach Imola oder Portimão, wo der Le Mans Cup in dieser Saison startet. Und mit Läufen im Rahmen des ADAC GT Masters oder des ADAC Truck Grand Prix fahren wir auch bei ordentlichen Veranstaltungen, die medial präsent sind.“
Sportlich fordert ein LMP3-Renner den Piloten deutlich anders als ein GT-Rennwagen, das musste auch Munding feststellen. „Im LMP3 ist alles viel direkter, die Kurvengeschwindigkeiten sind deutlich höher und man muss sauberer fahren. Aber vieles davon kannte ich bereits vom Karting und deshalb war die Umstellung kein Problem für mich. Ein LMP3 ist ein echtes Rennfahrzeug, was man auch am Cockpit-Design erkennen kann.“ Die Verbindung zu Mühlner Motorsport besteht für Familie Munding übrigens schon länger. „Mein Vater Marco ist Anfang der 90er Jahre bereits für das Team gefahren, damals in der DTC und auf dem Nürburgring. Und ich habe Ende 2019 oder Anfang 2020 einen Test in einem Cup-Porsche von Mühlner absolviert. Etwas mehr als zwei Jahre später hat es sich nun angeboten, dass Bernhard Mühlners Team und ich zusammenkommen und ich bin sehr glücklich darüber. Mühlner Motorsport ist schon lange im Geschäft, stellt immer top vorbereitete Autos an den Start und arbeitet zuverlässig. Selbst in stressigen Situationen, die im Rennsport immer wieder vorkommen, agieren sie ruhig und koordiniert. Sie wissen einfach, was sie tun und das ist für mich sehr wichtig.“