Prototype Cup Germany ·21.8.2022

Erster Saisonsieg für Mühlner Motorsport auf dem DEKRA Lausitzring

Matthias Lüthen und Donar Munding gewinnen das Sonntagsrennen des Prototype Cup Germany. Erster Sieg eines Duqueine D08 im deutschen Championat. Berkay Besler/Marvin Dienst reisen als Tabellenführer zum Finale in Hockenheim.

Das Podium des Prototype Cup Germany auf dem Lausitzring © Foto: ADAC

Matthias Lüthen (41/Hamburg) und Donar Munding (20/Stuttgart, beide Mühlner Motorsport) gewinnen im Duqueine D08 ein bis zur Zielflagge spannendes zweites Rennen des Prototype Cup Germany auf dem DEKRA Lausitzring. Beide Piloten hatten gleich doppelten Grund zur Freude: Munding siegt auch in der Junior-Wertung und Lüthen in der Trophy-Wertung. Auch bei Chassis-Hersteller Duqueine wurde gejubelt. Die französische Marke erzielt den ersten Sieg in der deutschen Prototypen-Serie. Rang zwei ging an die Markenkollegen Oscar Tunjo (26/COL) und Mateo Villagomez (20/ECU, beide Rinaldi Racing) vor Berkay Besler (23/TUR) und Marvin Dienst (25/Lampertheim, beide Toksport WRT) im Ligier JS P320, die somit als Tabellenführer zum Saisonfinale auf dem Hockenheimring reisen.

Ligier-Pilot Dienst startete das Rennen von der Pole-Position und setzte sich direkt nach dem Start an der Spitze des Feldes ab. Ihm folgten die beiden Ginetta G61-LT-P3 von Konrad Motorsport mit Axcil Jefferies (28/ZWE) und Danny Soufi (19/USA). Im Mittelfeld gab es derweil eine Kollision zwischen den beiden Duqueine von Lüthen und Villagomez, für die der Südamerikaner mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde. Nach rund 15 Rennminuten rief die Rennleitung zwei direkt aufeinander folgende Safety-Car-Phasen aus, die das Feld wieder dicht zusammenführten und auch Lüthen und Villagomez aufschließen ließen.

Kurz nach dem Restart öffnete sich das Boxenstoppfenster und der Kommandostand von Mühlner Motorsport wechselte sofort von Lüthen auf Teamkollege Munding, der in der Folge durch den frühen Stopp von einer freien Strecke profitierte. Bei den Stopps gab es zwei Dramen in der Spitzengruppe: Aufgrund eines Problems am Anlasser sprang die zweitplatzierte Ginetta von Jefferies nicht mehr an. Das bedeutete das vorzeitige Aus. Kurz darauf auch Hektik beim führenden Ligier von Toksport WRT. Beim Wechsel von Dienst auf Besler ließ sich das Fahrzeug ebenfalls zunächst nicht starten. Mit Verzögerung konnte der Türke das Rennen aber wieder aufnehmen, fiel jedoch auf die vierte Position zurück.

Durch das Pech der Mitbewerber und den Taktik-Kniff am Kommandostand lag nach der Phase der Boxenstopps Munding im Mühlner-Duqueine an der Spitze des Feldes. Ihm folgten die Markenkollegen Sebastian von Gartzen (29/Butzbach, Racing Experience) und Oscar Tunjo, der zuvor von Villagomez übernommen hatte. Tunjo drehte jedoch ordentlich auf schnappte sich schnell Platz zwei. Er fuhr in der Schlussphase noch bis an den führenden Munding heran, konnte jedoch kein Überholmanöver mehr setzen.

Dritter: Der Ligier JS P320 von Toksport WRT © Foto: ADAC

Auch Berkay Besler gab in der Schlussphase nochmals Gas und überholte am Ende von Start/Ziel schließlich von Gartzen, was ihm und Marvin Dienst Platz drei sicherte. Hinter von Gartzen und dessen Teamkollege Gary Hauser (30/LUX) belegten Leonard Weiss (24/Monschau) und Torsten Kratz (51/Mönchengladbach, beide WTM Racing) Platz fünf vor dem Ginetta-Duo Jacob Erlabacher (21/AUT) und Michael Lyons (31/GBR, beide Gebhardt Motorsport). Die Top Sieben komplettierte der zu Rennbeginn drittplatzierte Danny Soufi in einer weiteren Ginetta.

Matthias Lüthen - Sieger für Mühlner Motorsport: „Der Sieg ist der totale Wahnsinn. Wir sind einfach nur überglücklich. Das Team hat sich diesen Triumph absolut verdient. Wir hatten eine gute Strategie aber auch ein wenig Glück. Das gehört im Rennsport dazu. Am Anfang meines Stints fuhr mir ein Konkurrent ins Auto. Doch durch das Safety-Car konnten wir den Anschluss wieder herstellen. Donar hat seinen Stint dann konsequent zu Ende gefahren. Ich freue mich bereits jetzt auf das Finale in Hockenheim.“

Donar Munding - Sieger für Mühlner Motorsport: „Als wir direkt nach dem Safety-Car den Fahrerwechsel absolvierten, wussten wir bereits, dass wir recht weit vorne herauskommen würden. Tatsächlich lagen wir auf Platz eins. Zu Beginn meines Stints hatte ich etwas gebraucht, um auf Speed zu kommen, da wir viel Pick-up auf den Reifen hatten. Als ich im Rhythmus war, wollte ich nicht überpuschen. Zum Rennende konnte ich Oscar im Rückspiegel beobachten und den Vorsprung verwalten, um sicher zum Sieg zu fahren.“

Rang zwei für den Rinaldi Racing-Duqueine © Foto: ADAC

Oscar Tunjo - Platz zwei für Rinaldi Racing: „Wir waren heute sehr nah dran am Sieg. Dennoch bin ich sehr glücklich über das Ergebnis. Ich wollte in der letzten Runde nicht mehr zu viel riskieren. Wir hatten nach der Kollision von Mateo aus der Startphase einen Schaden am Auto. Somit war das Fahren nicht leicht.“

Mateo Villagomez - Platz zwei für Rinaldi Racing: „Ich bin einerseits glücklich aber auch ein wenig unzufrieden über mich selbst. Ich hätte Oscar gerne ein besseres Auto übergeben, doch wir hatten einen kleinen Schaden. Ich bin sehr stolz, sein Teamkollege zu sein. Der zweite Platz ist auch ein tolles Resultat für das Team, das wieder hart gearbeitet hat.“