Auch beim zweiten Rennwochenende des Prototype Cup Germany war wieder jede Menge los. Dies sind einige spannende Geschichten von vor und hinter den Kulissen der zur Saison 2022 neu gegründeten Rennserie.
Volle Zuschauerränge: Der Prototype Cup Germany absolvierte die zweite Saisonstation 2022 im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix. Die vom ADAC Mittelrhein organisierte Traditionsveranstaltung wurde bereits zum 35. Mal ausgetragen und ist ein großes Highlight im deutschen Motorsport-Kalender. Volle Tribünen, ordentlich Unterhaltung im Fahrerlager und Renntrucks auf der Strecke begeisterten auch die Teams und Fahrer des Prototype Cup Germany.
Pace Truck: Für mächtig Aufsehen sorgte auch das Fahrzeug, welches das Feld des Prototype Cup Germany durch die Einführungsrunden brachte. Standesgemäß für den Truck-Grand-Prix handelte es sich dabei um einen LKW, der sonst auch bei der FIA European Truck Racing Championship (ETRC) als Pace Truck im Einsatz ist. Der Iveco S-Way NP wird mit Bio-LNG betrieben und half somit auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Events mit.
Glücklicher Gentleman: Matthias Lüthen (41/Hamburg, Mühlner Motorsport) erlebte auf dem Nürburgring ein Rennwochenende nach Maß. Der Duqueine D08-Fahrer sicherte sich nicht nur den Doppelsieg in der Trophy-Wertung, sondern fuhr gemeinsam mit Youngster Donar Munding (20/Stuttgart) auf Platz zwei in der Gesamtwertung des Sonntagrennens. „Das war das bislang beste und erfolgreichste Rennwochenende meiner Karriere“, strahlte Lüthen. „Ich habe viele Emotionen mit nach Hause genommen. Mein Mobiltelefon war gefüllt mit Nachrichten. Es war einfach nur klasse.“
Ginetta-Trio: Erstmals überhaupt waren in einem Autorennen drei Ginetta G61-LT-P3 im Einsatz. Konrad Motorsport bot auf dem Nürburgring zwei der britischen Boliden auf - Gebhardt Motorsport brachte einen Wagen an den Start. Das freute auch Ginetta-Chef Lawrence Tomlinson: „Wir sind vom neuen Prototype Cup Germany sehr beeindruckt. Es ist eine sehr professionelle Rennserie mit führenden Teams und Herstellern, die den Geist des Kundensports lebt. Der Kalender, mit aus der Formel 1 bekannten Rennstrecken, ist sehr spannend.“
Schnelle Schikane: Im Gegensatz zum ADAC GT Masters befuhr der Prototype Cup Germany am Ende der Gegengerade die flüssige aus dem Motorradsport bekannte Schikane. „Das Besondere ist, dass wir natürlich deutlich schneller durch die Schikane fahren können, was natürlich richtig viel Spaß bereitet“, meinte Jacob Erlbacher (21/AUT, Gebhardt Motorsport). „Es gilt jedoch auch, die Randsteine zu beachten, was das Layout sehr spannend macht. Man kann dort viel richtig aber auch viel falsch machen.“
Bekanntes Gesicht: Für Motorsport-Glamour sorgte auch die Pressesprecherin der FIA European Truck Racing Championship. Barbara Proske arbeitete zu Formel-1- und FIA WEC-Zeiten für Mark Webber und auch für den zweifachen Sieger der 24h Le Mans Timo Bernhard. Die Österreicherin ist eine wahre Sportwagen-Expertin und warf natürlich auch einen ganz genauen Blick auf die LMP3 des Prototype Cup Germany.
Zurück im ADAC Motorsport: Sein Debüt im Prototype Cup Germany gab auf dem Nürburgring Freddie Hunt (35/GBR) – der Sohn des 1976er Formel-1-Weltmeisters James Hunt. „Es war ein phantastisches Wochenende“, freute sich der Reiter Engineering-Pilot. „Auf dem Nürburgring bin ich zum letzten Mal im Jahre 2009 gefahren. Das war in der ADAC Formel Masters. Damals lief es jedoch nicht sonderlich gut für mich.“
Treffen der ADAC-GT-Stars: Das Feld des Prototype Cup Germany war auf dem Nürburgring gespickt mit Piloten, die in der Vergangenheit bereits im ADAC GT Masters oder der ADAC GT4 Germany unterwegs waren. Maximilian Hackländer (32/Rüthen, Konrad Motorsport), Klaus Abbelen (61/Barweiler, Frikadelli Racing) und Oscar Tunjo (26/COL, Rinaldi Racing) starteten bereits in der bekannten GT3-Serie des ADAC. Jacob Erlabacher, Mads Siljehaug (26/NOR Reiter Engineering) und Sebastian von Gartzen (29/Butzbach, Rinaldi Racing) fuhren schon in der ADAC GT4 Germany. Sogar in beiden GT-Serien trat Marvin Dienst (25/Lampertheim, beide Toksport WRT) an, der 2015 auch der erste Champion der ADAC Formel 4 wurde. „Der ADAC hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er große Rennserien etablieren kann. Der Prototpye Cup Germany ist eine mega tolle Meisterschaft“, so Dienst. „Es ist zudem schön, bekannte GT-Piloten in der neuen Rennserie zu treffen.“
Zufriedener Gast aus Frankreich: Erstmals im Prototype Cup Germany am Start war Pegasus Racing. Der Rennstall aus dem Elsass hat große Tradition im Prototypen-Sport und war bereits bei den 24 Stunden von Le Mans und in der FIA WEC im Einsatz. „Wir sind sehr glücklich, dass die Serie gegründet wurde und sie auch vom ACO genehmigt ist“, erläutert Teamchef Julien Schell. „Wir haben unseren Sitz in der Nähe der deutschen Grenze und somit kurze Wege zu den Rennstrecken. Wir denken ernsthaft darüber nach, weitere Starts zu absolvieren. Am Lausitzring haben wir eine terminliche Überscheidung. Doch für das Finale in Hockenheim planen wir aktuell mit zwei Fahrzeugen. In einem der beiden Ligier möchte ich dann sogar selbst fahren.“