Torsten Kratz / Leonard Weiss Fünfte beim Michelin Le Mans Cup in Monza. Auch Reiter Engineering und Frikadelli Racing Team in den Top Ten der LMP3-Serie. Nielsen Racing mit Pech bei beiden Autos.
Am vergangenen Wochenende blickte die LMP3-Szene nach Monza, auf dem dortigen Formel-1-Kurs wurde bei sommerlich heißen Temperaturen der erste Lauf des Michelin Le Mans Cup nach dem Saisonhöhepunkt in Le Mans ausgetragen. Aus dem Prototype Cup Germany waren vier Teams und sechs Fahrer am Start, die einige Top-Ten-Plätze sammeln konnten. Bester Vertreter von ihnen war im Qualifying die Paarung Freddie Hunt / Mads Siljehaug im von Reiter Engineering eingesetzten Ligier, die sich die Pole Position sicherte; im Rennen glänzten Torsten Kratz und Leonard Weiss im Duqueine von WTM Racing als Beste des Prototype Cup Germany mit Rang fünf.
Im Qualifying entwickelte sich ein Duell um die Pole Position zwischen Jerome de Sadeleer und Hunt, das letztendlich klar an den Briten ging. Er verwies seinen Schweizer Rivalen mit einem Rückstand von 0,465 Sekunden auf den zweiten Platz. WTM Racing mit Kratz / Weiss sowie Nielsen Racing mit Anthony Wells und Colin Noble sorgten für eine zweite Startreihe, in der sich nur Teams aus dem Prototype Cup Germany befanden.
Das 110-minütige Rennen sollte mit zwei Safety-Car-Phasen und sechsmal Full Course Yellow dann turbulent werden. Zunächst ging Hunt in Führung. Doch schon wenig später musste das Safety Car zum ersten Mal ausrücken, nachdem Jon Brownson seinen Duqueine im Kiesbett parkte. Nach dem Restart behielt Hunt seine erste Position nicht mehr lange, denn ein Fahrfehler in der ersten Kurve erlaubte es seinem Verfolger De Sadeleer, die Spitze zu übernehmen. Und wieder sollte die Rennaction keine Minute dauern, denn eine Kollision zwischen Andres Latorre und Stephan Rupp rief das Safety Car abermals auf die Piste. In der Reihenfolge De Sadeleer, Hunt, Kratz und Wells ging es nach kurzer Zeit wieder im Renntempo weiter.
Nachdem alle Boxenstopps und Fahrerwechsel absolviert waren, hatte Reiter-Pilot Siljehaug Platz eins inne, konnte diesen aber nicht lange halten. Eine Durchfahrtsstrafe aufgrund eines Lenkradwechsels unmittelbar vor dem Start warf den Norweger auf den achten Rang zurück.
Zwei Minuten vor dem Zieleinlauf endete die letzte der insgesamt sechs Full-Course-Yellow-Phasen, was für einen spannenden Sprint zur Ziellinie sorgte. Weiss ließ sich dabei von Josh Skelton überrumpeln und verlor so seinen Podestplatz. Wenig später fand auch noch Charles Milesi einen Weg vorbei am Deutschen, der letztendlich als Fünfter abgewinkt wurde. Er beendete das Rennen eine Position vor dem Reiter-Duo Hunt / Siljehaug.
Und auch das Frikadelli Racing Team, das am Nürburgring einen Gaststart im Prototype Cup Germany bestreiten wird, schaffte den Sprung in die Top Ten. Dabei begeisterten Klaus Abbelen und Felipe Laser mit einer tollen Aufholjagd vom 20. Startplatz bis auf Rang zehn – die erste Top-Ten-Zielankunft im Michelin Le Mans Cup 2022 für Frikadelli Racing. Weniger erfreulich lief es für Nielsen Racing, die im kombinierten Feld von LMP3- und GT3-Fahrzeugen die Plätze 25 (John Melsom / Matthew Bell) sowie 31 (Wells / Noble) belegten. Und James Winslow, der einen Duqueine von DKR Engineering pilotierte, musste sich mit 39 Runden Rückstand und Position 33 zufriedengeben. Der Brite vertritt im Prototype Cup Germany die Farben von Inter Europol Competition.