Erster LMP3-Sieg für den Sohn von James Hunt. Fahrzeuge von drei Marken auf dem Podium. Trophy-Erfolg für Matthias Lüthen von Mühlner Motorsport.
Mads Siljehaug (26/NOR) und Freddie Hunt (35/GBR, beide Reiter Engineering) triumphieren im Ligier JS P320 im Samstagsrennen des Prototype Cup Germany auf dem Nürburgring. In einem ereignisreichen Rennen fahren Axcil Jefferies (28/ZWE) und Maximilian Hackländer (32/Rüthen, beide Konrad Motorsport) in der Ginetta G61-LT-P3 auf Platz zwei. Klaus Abbelen (61/Barweiler) und Felipe Fernández Laser (33/Leipzig, beide Frikadelli Racing) werden Dritte. Der Frikadelli-Ligier startet auf dem Nürburgring in einer Einladungsklasse, somit komplettieren Oscar Tunjo (26/COL) und Mateo Villagomez (19/ECU, beide Rinaldi Racing) im Duqueine D08 das Podium. „Es ist nicht nur mein erster Sieg im Prototype Cup Germany, sondern auch mein erster Sieg in einem LMP3. Somit bin ich natürlich überglücklich. Nach Überqueren der Ziellinie musste ich meine Emotionen im Cockpit mächtig zurückhalten“, erklärt Freddie Hunt, der Sohn des Formel-1-Weltmeister von 1976 James Hunt, nach dem Rennen.
Das Samstagsrennen auf dem Nürburgring begann Donar Munding (20/Stuttgart) im Duqueine von der Pole-Position. Der Mühlner Motorsport-Pilot erwischte jedoch einen schlechten Start und wurde gleich auf dem Weg zur ersten Kurve von mehreren Fahrzeugen überholt. So übernahm Ligier-Fahrer Berkay Besler (23/TUR, Toksport WRT) die Führung gefolgt von Tunjo im Duqueine. Das Duo konnte sich im weiteren Rennverlauf etwas an der Spitze absetzen. Um Rang drei entwickelte sich derweil ein sehenswerter Kampf zwischen Siljehaug im Reiter-Ligier und Jefferies in der Konrad-Ginetta. Nach rund zehn Rennminuten setzte sich der Norweger durch und machte sich an die Verfolgung der beiden Führenden.
Zu Rennmitte dann ein Schock im Toksport WRT-Lager: Besler drehte sich in der Boxeneinfahrt in die Leitplanke und beschädigte dabei das Heck seines Ligier. Somit gab es den Ausfall für den Doppelsieger des Saisonauftakts in Spa-Francorchamps. Der Rest der Spitzengruppe kam erst kurz vor Schließen des Boxenstoppfensters zum obligatorischen Fahrerwechsel. Dabei ging Hunt, der vom 2019er Champion der ADAC GT4 Germany Siljehaug übernommen hatte, in Führung vor Tunjos Teamkollege Villagomez.
Hunt kontrollierte im zweiten Rennabschnitt die Spitze und fuhr schließlich mit einem Vorsprung von über fünf Sekunden zum Sieg. Villagomez hatte rund zwanzig Minuten vor Rennende einen Dreher, was die drittplatzierte Konrad-Ginetta von Hackländer aufschließen ließ. Der frühere ADAC GT Masters-Pilot überholte wenig später den Südamerikaner mit einem gekonnten Manöver in der AMG-Arena und sicherte sich gemeinsam mit Axcil Jefferies den Silberrang.
Auch Felipe Fernández Laser fuhr im Ligier noch an Villagomez vorbei, was ihm zusammen mit Abbelen Platz drei einbrachte. Hinter Villagomez, der auch die Junior-Wertung für sich entschied, belegten die beiden Duqueine-Duos Gary Hauser (30/LUX) und Sebastian von Gartzen (29/Butzbach, beide Racing Experience) sowie Matthias Lüthen (41/Hamburg) und Donar Munding (20/Stuttgart, beide Mühlner Motorsport) die Plätze fünf und sechs. Lüthen gewann somit auch die Trophy.Wertung. Die Top Acht komplettierten die zwei Ligier von Thibaut Ehrhart (20/FRA, Pegasus Racing) sowie von Giorgio Rosa (36/ITA) und Aleksey Chuklin (36/UKR, beide Speed Factory Racing).
Mads Siljehaug- Sieger für Reiter Engineering: „Ich freue mich sehr über den Sieg. Unser Team hat seit dem Saisonbeginn sehr hart dafür gearbeitet. In meinem Stint konnte ich schnell Platz drei übernehmen. Ich sah die beiden Leader vor mir. Sie waren ebenfalls schnell unterwegs. Somit habe ich meine Pace kontrolliert und auf das Autos geachtet. Ich konnte den Ligier in einem guten Zustand an Freddie übergeben.“
Axcil Jefferies - Platz zwei für Konrad Motorsport: „Es war ein gutes Rennen. Das Auto hat sich super angefühlt und unser Team hat beim Stopp einen guten Job gemacht. Somit sind wir absolut zufrieden. Wir hatten nicht die Pace der Sieger. Der Start war aber klasse.“
Maximilian Hackländer - Platz zwei für Konrad Motorsport: „Es ist natürlich super, gleich in meinem ersten Prototypen-Rennen auf das Podium zu fahren. Axcil hat einen grandiosen Stint hingelegt. Wir haben uns aus allem herausgehalten. Ich freue mich bereits auf den Sonntag, denn bislang war ich noch nie mit frischen Reifen im LMP3 unterwegs.“
Mateo Villagomez - Sieger Junior-Wertung für Rinaldi Racing: „Es ist das erste Podiumsergebnis für mich in Europa. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich, insbesondere weil das Wettbewerbsniveau im Prototype Cup Germany so hoch ist. Mein Dank geht an die Organisation und das Team. In meinem Stint hatte ich viel Spaß.“
Matthias Lüthen - Sieger Trophy-Wertung für Mühlner Motorsport: „Es war ein interessantes Rennen und eine tolle Erfahrung. Natürlich hat der Start nicht so geklappt, wie wir das wollten. Im Rennen haben wir unseren Rhythmus gefunden und ein gutes Ergebnis nach Hause gefahren. Ich freue mich natürlich über den Sieg in der Trophy-Wertung, doch für uns zählt in erster Linie die Gesamtwertung.“