Der junge Jacob Erlbacher startet 2022 für den Traditionsrennstall Gebhardt Motorsport im Prototype Cup Germany. Somit kommt er auch seinem Karriereziel näher – einem Start bei den 24h Le Mans.
Zu den Teams des neugeschaffenen Prototype Cup Germany zählt auch Gebhardt Motorsport. Die Mannschaft aus Sinsheim ist ein echter Traditionsrennstall und war in den 1980er und 1990er Jahren bereits in der legendären Gruppe-C-Ära unterwegs. Im Prototype Cup Germany wird 2022 eine Ginetta G61-LT-P3 für Jacob Erbacher (21/Böblingen) und Michael Herich (45/Bruehl) eingesetzt.
Für Youngster Erlbacher ist es etwas ganz Besonderes, für Gebhardt Motorsport antreten zu dürfen. „Seitdem ich in den Automobilsport eingestiegen bin, werde ich von Gebhardt unterstützt. Ich bin sozusagen der Junior-Fahrer des Teams“, erklärt Erlbacher stolz. „Somit war auch klar, dass ich im Prototype Cup Germany für Gebhardt Motorsport antrete.“
In den bislang vier ausgetragenen Wertungsläufen 2022 konnte Gebhardt Motorsport sein Potenzial bereits unter Beweis stellen. Drei Top-Acht-Ergebnisse und ein Ausfall stehen bislang zu Buche. „Natürlich fehlen noch die Spitzenresultate. Doch wir sind neu im LMP3-Sport. Wir lernen von Rennen zu Rennen dazu und können uns immer weiter verbessern“, beschreibt Erlbacher. „Das abgelaufene Wochenende auf dem Nürburgring war beispielsweise insofern wichtig, da wir die Grenze unseres Autos kennenlernen konnten. 2022 ist ein Lernjahr für uns. Dennoch wollen wir im Laufe der Saison noch weiter nach vorne kommen. Ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich.“
Im zur Saison 2022 neu etablierten Prototype Cup Germany fühlt sich Erlbacher richtig wohl. „Es ist eine tolle Serie und eine super Plattform für uns“, erläutert er. „Das Format mit den beiden Sprintrennen und Fahrerwechsel gefällt mir. Denn man kann alles trainieren. Die Konkurrenz ist teilweise richtig stark. Gerade für einen Fahrer wie mich, der neu im Prototypensport ist, passt der Prototype Cup Germany einfach.“
Die rund 460 PS starken LMP3, die im Prototype Cup Germany verwendet werden, sind die erste Stufe eines Pyramidensystems, das sich der Le-Mans-Veranstalter ACO ausgedacht hat. Fahrer und Teams sollen sich über die LMP3-und die größere LMP2-Klasse in Richtung der Königskategorie Hypercar entwickeln können - und dann womöglich beim großen 24h Rennen in Le Mans antreten. „Natürlich ist Le Mans eines meiner ganz großen Karriereziele. Die schnellen Prototypen gefallen mir“, stellt Erlbacher klar. „Aber auch im Tourenwagensport möchte ich in Zukunft weiter antreten. Dort komme ich her.“
Der in Österreich geborene Erlbacher begann seine motorsportliche Karriere 2008 im Kart und wechselte 2018 in den Automobilsport. Nach ersten Rennen im BMW 318ti ging es über das GTC Race zur Saison 2020 in die ADAC GT4 Germany. Zudem tritt er auch regelmäßig auf der Nordschleife des Nürburgrings an. Beim legendären 24h Rennen in der „Grünen Hölle“ konnte Erlbacher inzwischen zwei Podien einfahren.
Doch auch die klassischen Rennwagen machen dem 21-Jährigen richtig Spaß - und da ist er bei Gebhardt Motorsport genau richtig. „Ich fahre immer mal wieder in den historischen Gruppe-C-Autos des Teams, beispielsweise im Gebhardt C88, der von einem Audi-Turbomotor angetrieben wird“, verrät Erlbacher. „Außerdem habe ich den Rollout des Labatts Gebhardt JC 853 absolviert. Das Fahrzeug kam letztes Jahr zurück zum Team und ich durfte als Erster einsteigen. Das war eine riesige Ehre für mich.“