Prototype Cup Germany·20.8.2022

Lausitzring: Vierter Saisonsieg im Prototype Cup Germany für Besler/Dienst

Fahrer-Duo von Toksport WRT gewinnt das Samstagrennen auf dem Lausitzring. Mit Ligier, Ginetta und Duqueine alle drei Marken auf dem Podium. Gesamtsieger Berkay Besler und Marvin Dienst auch in der Junior-Wertung erfolgreich.

Das Podium des Prototype Cup Germany auf dem DEKRA Lausitzring © Foto: ADAC

Jede Menge Spannung, eine nasse Strecke und am Ende ein überlegener Sieger: Das Samstagsrennen des Prototype Cup Germany auf dem DEKRA Lausitzring bot richtig guten Motorsport und begeisterte die zahlreichen Zuschauer beim Family & Friends Festival. Am Ende siegten Berkay Besler (23/TUR) und Marvin Dienst (25/Lampertheim, beide Toksport WRT) im Ligier JS P320 vor dem Ginetta G61-LT-P3-Duo Axcil Jefferies (28/ZWE) und Maximilian Hackländer (32/Rüthen, beide Konrad Motorsport). Gary Hauser (30/LUX) und Sebastian von Gartzen (29/Butzbach, beide Racing Experience) komplettierten im Duqueine D08 das Podium. „Nach der Halbzeit-Meisterschaft war es unsere Ambition, genauso weiterzumachen. Das konnten wir heute gut umsetzen. Unser vierter Erfolg im fünften Rennen ist der nächste Schritt in Richtung Meistertitel“, erklärte Marvin Dienst mit dem Siegerpokal in den Händen auf dem Podium.

Platz zwei für die Ginetta G61-LT-P3 von Konrad Motorsport © Foto: ADAC

Das erste Regenrennen der Seriengeschichte hatte zunächst Ginetta-Pilot Jefferies von der Pole-Position aus begonnen. In einer turbulenten Startphase übernahm kurzzeitig jedoch von Gartzen im Duqueine die Spitze. Der Racing Experience-Fahrer verpasste aber die erste Kurve und fiel bis auf die fünfte Position zurück. Auch Donar Munding (20/Stuttgart, Mühlner Motorsport) erwischte einen guten Start, fuhr an Pole-Setter Jefferies vorbei und behielt die Führung. Im Duqueine setzte er sich im weiteren Rennverlauf an der Spitze des Feldes ab. Nach rund acht Rennminuten rutschte Munding auf nasser Strecke jedoch ins Kiesbett, was ihn auf Platz fünf zurückwarf.

Dritter: Der Duqueine D08 von Racing Experience © Foto: ADAC

So übernahm Jefferies die Führung vor Duqueine-Fahrer Oscar Tunjo (26/COL, Rinaldi Racing). Dahinter setzte Berkay Besler im Ligier zur Attacke. Von der achten Position aus losgefahren, kämpfte er sich Platz um Platz nach vorne. Gerade als das erste Rennviertel absolviert war, überholte er von Gartzen, der mittlerweile wieder auf der dritten Position lag, und machte sich auf die Verfolgung der beiden Führenden. „Nachdem die Qualifikation für mich recht schwierig war, lief es im Rennen um einiges besser. Ich konnte fünf Plätze gut machen, das hat mich sehr gefreut“, fasste Besler zusammen. Als Erster der Spitzengruppe fuhr der Türke zum Boxenstopp und übergab das Fahrzeug an Teamkollege Marvin Dienst, der zuvor bereits das Rennen des ADAC GT Masters absolviert hatte.

Für Maximilian Hackländer, der die führende Ginetta von Jefferies übernahm, begann der zweite Rennabschnitt jedoch nicht nach Plan. Ein Ausrutscher in den Kies und wenig später auch noch ein Dreher auf der nassen Strecke ließen ihn hinter Mateo Villagomez (20/ECU), dem Teamkollegen von Oscar Tunjo bei Rinaldi Racing, und auch hinter Dienst auf Platz drei zurückfallen.

Der zweite Rennabschnitt war dann geprägt von Marvin Dienst. Zunächst überholte er Villagomez und übernahm somit die Führung. Mit weiterhin schnellen Rundenzeiten fuhr er daraufhin einen Vorsprung von über 33 Sekunden heraus und überquerte als Erster die Ziellinie. „Ich fuhr heute zum ersten Mal mit einem LMP3 im Regen“, so Dienst. „Da ich zuvor aber bereits das Rennen im ADAC GT Masters bei nassen Streckenbedingungen absolviert hatte, wusste ich ungefähr, an welchen Stellen ich besonders Vorsicht walten lassen musste. Das hat mir sicherlich ein wenig geholfen. Im Gegensatz zu einem freien Training konnte ich das Limit im Rennen aber nicht austesten. Doch nach und nach habe ich meinen Rhythmus gefunden und konnte immer schneller fahren.“ Neben dem Gesamtsieg freuten sich Besler/Dienst auch über den Erfolg in der Junior-Wertung.

Hinter dem entfesselt fahrenden Dienst entwickelte sich derweil ein Kampf um die zweite Position zwischen Hackländer und Villagomez, den der Deutsche final für sich entschied. Villagomez musste in der letzten Runde auch noch Gary Hauser passieren lassen, der somit gemeinsam mit Teamkollege Sebastian von Gartzen Platz drei einnahm. Fünfte wurden Leonard Weiss (24/Monschau) und Torsten Kratz (51/Mönchengladbach, beide WTM Racing) in einem weiteren Duqueine, was für Kratz auch den Sieg in der Trophy-Wertung bedeutete. Rang sechs ging an die Duqueine-Piloten Jesse Salmenautio (21/FIN) und Sebastian Arenram (39/SWE, beide Koiranen Kemppi Motorsport). Der zu Beginn führende Donar Munding und Matthias Lüthen (41/Hamburg) belegten Platz sieben vor dem Ginetta-Duo Jacob Erlbacher (21/AUT) und Michael Lyons (31/GBR, beide Gebhardt Motorsport).

Axcil Jefferies – Platz zwei für Konrad Motorsport: „Natürlich wären wir gerne einen Platz weiter vorne ins Ziel gekommen. Doch wir werden von Rennwochenende zu Rennwochenende besser. Mein Start war nicht perfekt, ich blieb aber zuversichtlich und wollte das Rennen auf mich zukommen lassen. Tatsächlich konnten wir zwischenzeitig wieder die Führung übernehmen. Insgesamt war Toksport WRT heute aber ein bisschen zu schnell für uns. Morgen wollen wir wieder angreifen. Ich hoffe auf trockene Bedingungen.“ Maximilian Hackländer – Platz zwei für Konrad Motorsport: „Mit Platz zwei muss man immer zufrieden sein. Axcil ist super gefahren, keine Frage. Es war heute aber keine Glanzleistung von mir. Ich habe lange gebraucht, um mich zurechtzufinden. Ich fuhr das erste Mal mit dem Auto im Regen. Im nassen hatten wir wenig Grip. Als es zum Ende hin ein wenig abtrocknete, fand ich meinen Rhythmus.“