Racing Experience aus Luxemburg bereichert den Prototype Cup Germany. Teamchef Christian Hauser fuhr früher selbst Rennen. Nun sitzt Sohn Gary Hauser am Steuer des Duqueine.
Elf Teams waren beim Auftakt des Prototype Cup Germany in Spa-Francorchamps am Start und eine dieser Mannschaften war Racing Experience. Die Mannschaft aus Luxemburg hatte einen Duqueine nach Belgien gebracht, der von Gary Hauser und Sebastian von Gartzen pilotiert wurde. Nach technischen Problemen zu Beginn des Wochenendes konnten sie sich immer weiter steigern und in beiden Rennen jeweils Rang fünf erobern. Und auch in der Fahrerwertung belegt das Duo Hauser / von Gartzen nach dem Auftakt auf dem fünften Platz.
Das Team Racing Experience wurde im Jahr 2000 vom damaligen Rennfahrer Christian Hauser gegründet. Hauser feierte zuvor bereits Erfolge auf zwei und vier Rädern, in Tourenwagen und Formelautos, auf der Rundstecke und im Bergsport. Im Jahr 2002 beendete Christian Hauser seine aktive Karriere, als seine beiden Söhne David und Gary schon im Kartsport aktiv waren. 2005 wagte Racing Experience den Einstieg in den Formelsport und wählte die Formel Renault 1.6 Benelux. „Gary hält in Spa noch immer den Streckenrekord für die Formel Renault 1.6 und wird ihn auf Ewig behalten – denn diese Klasse gibt es nicht mehr“, lacht Christian Hauser. Wenig später folgte der Schritt in den ATS Formel-3-Cup, bevor sich die Mannschaft zwei GP2-Boliden zulegte. Mit einem bestritt David Bergrennen, mit dem anderen nahm Gary an der BOSS GP teil. „Dieses GP2-Programm haben wir einige Jahre mit Erfolg durchgezogen, bis wir irgendwann dachten, es wäre schön, wenn David und Gary auch mal zusammen Rennen fahren könnten“, erzählt Christian Hauser. „Und weil das mit Formelautos nicht geht, mussten wir uns ein neues Betätigungsfeld suchen. Fahrzeuge mit Dach wollten wir nicht, also sind wir im LMP-Sport gelandet.“
Racing Experience bestellte einen LMP3-Ligier und schrieb sich in die GT & Prototype Challenge der Dutch Supercar Challenge ein. „Damals haben wir starke Teams wie Inter Europol Competition hinter uns gelassen und konnten auf Anhieb den Titel gewinnen“, war Hauser stolz auf den gelungenen LMP3-Einstieg mit David und Gary. Auch der Michelin Le Mans Cup und die European Le Mans Series (ELMS) standen in den Folgejahren auf dem Programm des Familienunternehmens.
„2022 dann wollte David keine Rennen mehr bestreiten; er war gerade Vater geworden und wollte mehr Zeit für seine eigene Familie haben“, so Christian Hauser, der die Entscheidung seines mittlerweile 32-jährigen Sohnes akzeptieren kann. „Ziele im Leben ändern sich, das ist ganz normal und völlig in Ordnung.“ Da der zwei Jahre jüngere Gary seinen Helm noch nicht an den Nagel hängen wollte, musste für ihn ein neuer Partner her. „Mit Sebastian haben wir einen wirklich guten Fahrer gefunden, mit dem wir nun im Prototype Cup Germany antreten. Parallel dazu fährt Gary neuerdings auch Rennen mit seiner Frau Lea.“