Die Mannschaft von Michele Rinaldi betreut in der Saison 2022 zwei Duqueine D08 im Prototype Cup Germany. Der Teamchef zieht Bilanz und verrät, was ihm am LMP3-Sport und der Serie gefällt.
Mit Rinaldi-Racing bereichert ein international renommiertes Team das Feld des Prototype Cup Germany. Der Rennstall aus Mendig in der Nähe des Nürburgrings setzt einen Duqueine D08 für Oscar Tunjo (26/COL) und Mateo Villagomez (20/ECU) ein und betreut auch noch das Schwesterfahrzeug von Leonard Weiss (24/Monschau) und Torsten Kratz (51/Mönchengladbach, beide WTM Racing). Das Team fühlt sich in der zur Saison 2022 neu geschaffenen Serie sehr wohl, wie Teamchef Michele Rinaldi erläutert: „Das Rennformat ist optimal für zwei Fahrer. Jeder bekommt seine Fahrzeit und kann auch einen Rennstart fahren. Natürlich steht die Serie am Anfang, ist aber auf einem guten Weg.“
Auch sportlich lief es für Rinaldi-Racing im Prototype Cup Germany bereits rund. Weiss/Kratz fuhren beim Auftakt in Spa-Francorchamps mit Platz zwei und drei gleich zweimal auf das Podium. Die beiden Südamerikaner Tunjo/ Villagomez legten mit jeweils einem Podestplatz beim Rennwochenende auf dem Nürburgring und auf dem DEKRA Lausitzring noch einmal nach. „Wir waren sehr erfreut, dass die #33 am Nürburgring auf das Podest fuhr“, nennt Teamchef Rinaldi das bisherige Saisonhighlight. „Für beide Fahrer war es das erste Mal in einem LMP3 und für einen sogar das erste Mal auf dem Nürburgring.“
Rinaldi-Racing ist bereits seit 2010 im Motorsport unterwegs und gibt mit GT3-Rennwagen von zunächst Porsche und später von Ferrari in diversen europäischen Championaten Gas. 2021 trat das Team mit einem Ferrari 488 GTE Evo zudem bei den legendären 24 Stunden von Le Mans an. Bereits im Jahr zuvor wurde der Schritt in den LMP3 Sport unternommen.
„Nach jahrelangen Ferrari GT3-Einsätzen im Kundensportbereich haben wir nach einer Alternative für unsere Kunden gesucht, einen kostengünstigeren und schönen Motorsport zu generieren“, beschreibt Rinaldi die Beweggründe zum Einstieg ins Prototypen-Segment. „Die Wahl ist auf den LMP3-Sport gefallen, da die Fahrzeuge schneller, mehr Rennauto, kostengünstiger und vor allem alle Autos gleich sind. Außerdem ist der LMP3-Sport im weitesten Sinne mehr auf den Amateur/Bronze-Fahrer zugeschnitten.“
Da kam für die Mannschaft aus Mendig der 2022 etablierte Prototype Cup Germany gerade recht. Neben Einsätzen im Michelin Le Mans Cup und der Asian Le Mans Series wurde das LMP3-Engagement auf die in Deutschland beheimatete Serie ausgebaut. „Wir wollten gerne unsere LMP3-Fahrzeuge in mehreren Serien einsetzen. Dass die Creventic zusammen mit dem ADAC den Prototype Cup Germany ins Leben gerufen hat, kam uns gelegen. Besonders in Deutschland sind die LMP3 noch nicht so bekannt. So bekamen wir die Gelegenheit, direkt vor der Haustür Rennen zu fahren“, freut sich Rinaldi über das neue Championat.
Beim Saisonfinale vom 21. bis 23. Oktober auf dem Hockenheimring will sich Rinaldi-Racing nochmals von seiner besten Seite zeigen. „Wir würden gerne noch um die Meisterschaft mitfahren, haben aber auch unser Augenmerk auf der Trophy- und Junior-Meisterschaft “, gibt der Teamchef die Marschrichtung für den Auftritt im badischen Motodrom für Weiss/Kratz vor. „Für unsere beiden südamerikanischen Fahrer ist es immer noch die erste Saison auf einem LMP3-Fahrzeug. Sie sollen so viel wie möglich dazulernen, aber auch gute Ergebnisse erzielen.“
Auch die Saison 2023 des Prototype Cup Germany spielt in den Planungen von Rinaldi-Racing bereits eine Rolle. „Zusammen mit WTM Racing versuchen wir, die Serie mitzupushen, so dass das mit den LMP3-Fahrzeugen in Deutschland gut anläuft. Ich würde mich freuen, wenn nächstes Jahr mehr Autos am Start sind“, ist Michele Rinaldi sehr positiv gestimmt