Das Team DKR Engineering war zu Beginn der Saison 2023 zwar kein Neuling im Prototypen-Sport, machte aber seine ersten Schritte im Prototype Cup Germany – und zeigte auf Anhieb, warum es zuvor bereits vier LMP3-Titel im Michelin Le Mans Cup, einen in der European Le Mans Series (ELMS) sowie zweimal die LMP2-Klasse in der Asian Le Mans Series gewinnen konnte und bei den 24 Stunden von Le Mans in der Pro-Am-Klasse ebenfalls zweimal auf dem Podium stand. Mit Valentino Catalano (17/Westheim) und Robin Rogalski (23/POL) setzt die 2004 von Kendy Janclaes gegründete Truppe auf ein junges Fahrerduo, das ihr Talent bereits mehrfach unter Beweis stellen konnte.
„Wir haben stark angefangen, stark weitergemacht, aber uns sind leider in Führung liegend auch zwei Ausrutscher passiert“, fasst Olly Brinkmann, Teammanager von DKR, den bisherigen Saisonverlauf der Mannschaft aus Luxemburg zusammen. Schon am ersten Rennwochenende in Hockenheim holte Valentino Catalano seine erste Pole Position, im Rennen wurde er zusammen mit Robin Rogalski nach einem spanenden Duell mit Markus Pommer (32/Untereisesheim) und Gary Hauser (31/LUX, beide Racing Experience) schließlich Zweiter. Nur ein Meeting später wiederholte Catalano seine Qualifying-Bestzeit, aber dieses Mal wandelte er das Resultat zusammen mit Rogalski auch in einen Rennsieg um. „Spätestens da haben wir gesehen, was das Auto, das Team und die Fahrer können“, gibt Brinkmann sich selbstbewusst.
Auch in der weiteren Folge der Saison machte vor allem der erst 17 Jahre alte Catalano, der vor seinem Einstieg in den Prototype Cup Germany bereits eine LMP3-Saison in der ELMS und eine in der Asian Le Mans Series absolviert hatte, auf sich aufmerksam: In vier seiner bisherigen fünf Qualifyings eroberte er die Pole Position. Einzig in Zandvoort musste er sich als Zweiter hinter Xavier Lloveras (23/ESP, van ommen racing by DataLab) einreihen. „Valentino ist ein Fahrer, der sehr gut analysiert, viel fragt, gut zuhören kann und auch aus seinen Fehlern lernen kann. Er wird seinen Weg im Prototypen-Sport machen, da bin ich sicher. Wir versuchen ihn nun auch immer mehr beispielsweise in unser LMP3-Testprogramm der ELMS einzubinden; aber weil er leider kein großes Budget zur Verfügung hat, müssen wir gemeinsam sehr gut überlegen, welcher Schritt für ihn nun der Beste ist. Ich könnte mir für ihn auch die LMP2-Klasse in der Asian Le Mans Series vorstellen. Sein klares Ziel an diesem Punkt seiner Karriere muss sein, Titel zu gewinnen.“
Aber auch Rogalski, der erst mit 16 Jahren in den Motorsport einstieg, in dieser Saison den Sprung aus dem GT3-Sport in die LMP3-Szene gemacht hat und in seiner gesamten bisherigen Karriere nie einen Formel-Rennwagen gefahren ist, zeigt im Qualifying eine positive Entwicklung. Mit Rang 13 begann der in Lübeck geborene Pole beim Auftakt in Hockenheim, beim fünften Meeting in Assen ist er bereits auf Platz fünf seines Zeittrainings geklettert. „Für unseren LMP3-Neuling Robin war es zu Beginn nicht einfach, aber er hat eine gute Entwicklung gezeigt und hat wirklich Potenzial. Nicht umsonst war er im ersten freien Training von Assen Schnellster. Doch ihm sind leider auch zwei Fehler unterlaufen, als er den Duqueine jeweils in Führung liegend rausgeworfen hat. Jeder macht Fehler und aus Fehlern lernt man. Es ist auch unser Job als Team, ihm dabei zu helfen, dass ihm solche Dinge nicht wieder passieren“, so Brinkmann, der verrät: „Wir hatten vor Beginn der Saison einen Drei-Jahres-Plan mit ihm erstellt und überlegen nun, ihn im Winter eventuell noch in der Asian Le Mans Series einzusetzen, damit er noch mehr LMP3-Rennerfahrung sammeln kann und im kommenden Sommer dann gestärkt zurück nach Europa kommen kann.“
Zwei Rennen vor Saisonende liegt das DKR-Duo Catalano / Rogalski, das bisher insgesamt vier Podestplätze herausfahren konnte, auf dem dritten Rang der Fahrerwertung, der Abstand zu den zweitplatzierten Julien Apothéloz (22/CHE) und Oscar Tunjo (27/COL, beide van ommen racing by DataLab) beträgt aktuell 14 Zähler. Auch in der Juniorwertung und in der Teamwertung werden Catalano / Rogalski bzw. DKR Engineering jeweils auf Position drei notiert. Das Finale findet Mitte Oktober auf dem Nürburgring statt.