Was uns bei den Saisonrennen drei und vier des Prototype Cup Germany in der Motorsport Arena Oschersleben sonst noch aufgefallen ist.
Neuling Xavier LLoveras begeistert
Xavier Lloveras (23/ESP, van ommen racing by DataLab) feierte in der Magdeburger Börde seine Premiere im Prototype Cup Germany. „Ich wurde vor den Testfahrten, die vor etwas mehr als zwei Wochen in Oschersleben stattfanden, vom Team kontaktiert und musste nicht lange überlegen. Sie waren dann offenbar zufrieden mit meiner Leistung beim Test, so dass ich nun hier bin.“ Sein erster Eindruck von der Serie ist durchaus positiv. „Der Prototype Cup Germany ist gut besetzt, es gibt einige schnelle Fahrer. Außerdem ist es schön, im Rahmen der DTM anzutreten, denn die lockt immer viele Fans an die Strecken“, so der amtierende LMP3-Champion der Asian Le Mans Series.
Lucas Mauron neu bei BHK Motorsport
Auch Lucas Mauron (25/CHE) erlebte in Oschersleben eine Premiere, er pilotierte als Teamkollege seines Landsmanns Elia Sperandio (17) erstmals den Ligier von BHK Motorsport. „Unser Ziel ist, eine Rolle im Prototype Cup Germany zu spielen. Das bedeutet, konstant zu punkten, gerne auch mal zu gewinnen und in der Gesamtwertung vorne dabei zu sein“, so der Schweizer selbstbewusst. „Ich selbst habe noch nicht viel Erfahrung mit einem LMP3, bekomme aber immer mehr Vertrauen in das Auto.“ Zur Bestätigung lag er im zweiten Lauf lange auf dem dritten Platz, bis der Motor beim Fahrerwechsel nicht mehr ansprang. „Wahrscheinlich war die Kupplung vorher zu heiß geworden und trennte deshalb nicht mehr“, so die Vermutung des Teams.
Danny Soufi zweiter Alleinstarter im Feld
Neben Martin Andersen (28/DNK, Mühlner Motorsport) fuhr auch Danny Soufi (19/USA, Konrad Motorsport) beide Läufe alleine. „Es hat Vor- und Nachteile“, so der junge US-Amerikaner. „Weil es erst mein viertes Rennwochenende im LMP3 ist, ist die zusätzliche Zeit im Auto natürlich viel wert. So lerne ich sowohl die Ginetta immer besser kennen als auch die Strecke von Oschersleben, auf der ich bisher noch kein Rennen bestritten habe.“ Dass ihm die zusätzliche Fahrzeit gut tat, konnte Soufi mit Rang acht im ersten Qualifying und im ersten Rennen sowie Position sechs im zweiten Qualifying und im zweiten Rennen beweisen. Und dennoch würde er in Zukunft gerne wieder einen Teampartner haben wollen. „Als Alleinstarter muss ich beim Boxenstopp fünf Sekunden länger stehen als die anderen; die muss man dann erstmal wieder aufholen. Allein schon deshalb würde ich mich freuen, in Zukunft wieder einen Kollegen zu haben, mit dem ich mein Fahrzeug teilen kann.“
Schnellster geschlossener Sportwagen in Oschersleben
Am vergangenen Wochenende passierte in der Motorsport Arena Oschersleben Historisches, denn ein 25 Jahre alter Rekord wurde gebrochen. Nun steht eine neue schnellste Runde für geschlossene Sportwagen in Oschersleben zu Buche, die Laurents Hörr (25/Gerlingen, Koiranen Kemppi Motorsport) mit einer Zeit von 1:18,461 Minuten im zweiten Qualifying gefahren ist. Im Rennen waren die aktuellen LMP3-Renner mit 1:20,305 Minute – abermals war Hörr schnellster im Feld – jedoch knapp langsamer als der alte Rekord von 1:20,206 Minuten, den Uwe Alzen 1998 in einem Porsche GT aufstellte.
Viel Lob für Trophy-Pilot Lüthen
Matthias Lüthen (42/Hamburg, Koiranen Kemppi Motorsport) gewann in Oschersleben zweimal die Trophywertung. Dabei machte der Hamburger vor allem im ersten Rennen eine gute Figur und verteidigte seinen Podestplatz lange. Erst wenige Kurven vor Beginn der Safety-Car-Phase wurde er letztendlich von Valentino Catalano (17/Westheim, DKR Engineering) vom Treppchen geschubst. Dennoch gab es für den Bronze-Piloten nur Lob im Fahrerlager. „Es war alles andere als einfach, an ihm vorbeizukommen“, so Gary Hauser (31/LUX, Racing Experience). „Wenn ich mich als Bronze-Pilot so gut verteidigen könnte, dann wäre ich echt happy“, gab Jörg van Ommen, Teamchef von van ommen racing by DataLab, zu Protokoll. Doch trotz seiner nunmehr drei Trophy-Triumphe wird Lüthen nicht als Spitzenreiter dieser Wertung geführt. Rang eins hat derzeit Mark van der Snel (52/NLD, More Motorsport by Reiter) inne, gefolgt vom Duo Wolfgang Payl (59/AUT) / Kevin Rohrscheidt (31/Stuttgart, beide Racing Experience).
Aktueller Stand bei den Junioren und den Teams
Bester der Juniorwertung ist nach vier Läufen Julien Apothéloz (22/CHE, van ommen racing by DataLab). Valentino Catalano und Robin Rogalski (22/POL, DKR Engineering) belegen den gemeinsamen zweiten Platz, gefolgt von Max van der Snel (19/NLD, More Motorsport by Reiter). In der in diesem Jahr neu ins Leben gerufenen Teamwertung hat van ommen racing by DataLab aktuell die Nase vor dem luxemburger Duo Racing Experience und DKR Engineering.
Robin Rogalski debütiert in Le Mans
Für Robin Rogalski läuft es derzeit richtig gut. Zuerst durfte sich der LMP3-Neuling über seinen ersten Sieg im Prototype Cup Germany freuen, dann ging es für ihn nach Le Mans. „Ich starte mit meinem Team DKR Engineering im Rennen Road to Le Mans und freue mich schon riesig darauf.“ Schon vor seiner Abreise aus Oschersleben am Sonntagabend war er geistig in Frankreich angekommen. „Mein Fokus liegt bereits jetzt auf Le Mans.“ Außerdem steht aus dem Teilnehmerfeld des Prototype Cup Germany noch Matthias Lüthen in der Starterliste, er vertritt die Farben des Teams MV2S Racing. Schon einen Schritt weiter ist Laurents Hörr, der einen LMP2 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans pilotiert.
Pechvogel Franz Konrad
Franz Konrad musste auf die Reise nach Oschersleben verzichten, denn der Teamchef von Konrad Motorsport verletzte sich unmittelbar vor der Abreise in die Magdeburger Börde. Laut Angaben seines Teams ereignete sich der Unfall, bei dem sich der Österreicher eine Fußverletzung zuzog, in der heimischen Werkstatt. Konrad, der mit den Fahrern Danny Soufi, Maximilian Hackländer (33/Rüthen) und Sebastian von Gartzen (30/Butzbach) antrat, fand sich daraufhin nicht beim zweiten Rennwochenende des Prototype Cup Germany, sondern im Krankenhaus wieder. Wir wünschen gute Besserung und eine schnelle Rückkehr an die Rennstrecke.
Zusätzliche Arbeit beim Test am Donnerstag
Am Donnerstag stand für die Teilnehmer des Prototype Cup Germany ein Testtag an, an dem sie sich mit der DTM in der Nutzung der Strecke abwechselten. Besonders für Aust Motorsport und Mühler Motorsport bedeutete es zusätzliche Arbeit, denn Dino Steiner (54/Wehingen, Aust Motorsport) und Martin Andersen warfen ihre LMP3-Boliden in die Streckenbegrenzung. Bei Gebhardt Motorsport verzeichnete man einen kaputten Stabilisator, das benötigte Ersatzteil kam erst am Tag drauf in Oschersleben an. Deshalb musste die Truppe auf das erste freie Training am Freitag verzichten.