Der junge Deutsche hat sich im internationalen LMP-Sport bereits einen Namen gemacht. 2023 will er sein Debüt im Prototype Cup Germany geben. Den ADAC-Motorsport kennt Hörr durch seinen Vater, der früher im ADAC GT Masters fuhr.
Wenn Ende April auf dem Hockenheimring die zweite Saison des Prototype Cup Germany beginnt, wird auch Laurents Hörr mit von der Partie sein. Der 25-Jährige aus Gerlingen bei Stuttgart gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Prototypensport. „Ich werde einen Duqueine D08 von Koiranen Kemppi Motorsport im Prototype Cup Germany pilotieren“, verrät Hörr. „Wer mein Teamkollege wird, steht aktuell noch nicht fest. Es handelt sich jedoch um einen Fahrer mit FIA-Bronze-Status. Das Team möchte sein Aufgebot in der Serie zudem verdoppeln und 2023 zwei Duqueine an den Start bringen.“
Hörr, der zuletzt hauptsächlich international unterwegs war, wird 2023 somit auch wieder auf heimischen Rennstrecken antreten können. Da passt es sehr gut, dass der Prototype Cup Germany für die anstehende Saison von vier auf sechs Rennwochenenden ausgebaut wurde. „Ich finde den Kalender richtig cool. Da wurde im Hintergrund ein super Job gemacht“, so Hörr, der sich auf zwei Events ganz besonders freut. „Mein letztes Heimrennen in Hockenheim war 2016. Aber auch dem Norisring fiebere ich regelrecht entgegen. Ich bin noch kein Rennen auf einem Stadtkurs gefahren. Rennstrecken in der Stadt sind im Prototypensport heutzutage ja eher unüblich, insbesondere in Europa.“
Dass ADAC und Creventic 2022 den Prototype Cup Germany installiert haben, bewertet LMP-Spezialist Hörr als überfälligen Schritt. „Ich war schon viele Jahre der Meinung, dass es so eine Serie in Deutschland geben muss“, erklärt er. „Es ist ein super Einstieg in den Prototypensport – sowohl für Teams als auch für Fahrer. Ich freue mich wahnsinnig auf die Saison.“
Laurents Hörr stammt aus einer echten Motorsportfamilie. Sein Vater Oliver Dutt war von 2009 bis 2011 mit dem eigenen Team Dutt Motorsport im ADAC GT Masters unterwegs. Laurents zog es nach dem Kart zunächst in den Formelsport. Ab 2018 wechselte er dann aber in den LMP3. Über den Le Mans Cup, sowie die European und Asian Le Mans Series schaffte er 2022 auch den Sprung zu den 24h Le Mans. Mit Erfolg: In einem Oreca LMP2 konnte der Schwabe gleich beim ersten Auftritt das Podium beim großen Langstreckenklassiker erklimmen. Auch 2023 wird er wieder in Le Mans starten.
„Das LMP-Konzept hat mich, meine Familie und auch die Sponsoren von Anfang an überzeugt“, erläutert Hörr, warum er den Fokus seiner Karriere schon früh auf die Prototypen legte. „Mein Ziel war es immer, Werksfahrer zu werden und gleichzeitig in der Top-Kategorie zu fahren. Im Prototyp habe ich es immer realistischer gesehen, dies zu schaffen.“
Aufgeschaut hat Laurents Hörr von klein auf zu einem ganz besonderen Rennfahrer: Marc Lieb, der viele Jahre Porsche-Werksfahrer war und 2016 im 919 Hybrid die 24h Le Mans gewinnen konnte. „Er ist mein großes Vorbild“, stellt Hörr klar. „Marc ist auch ein langjähriger Freund meiner Familie. Er hat Großes erreicht. Und natürlich träume auch ich davon, einmal in Le Mans oder der FIA WEC triumphieren zu können.“
Doch nun steht für den 25-Jährigen erst einmal das Debüt im Prototype Cup Germany an. „Das Ziel für diese Saison ist auf jeden Fall, das Team weiter voranzubringen. Denn Koiranen Kemppi Motorsport möchte irgendwann einmal bei den 24 Stunden von Le Mans antreten. Auf diesem Weg eignet sich der Prototype Cup Germany ideal.“