Teams des Prototype Cup Germany testen zwei Tage in Oschersleben. Nico Göhler mit Heimspiel in der Magdeburger Börde. Danny Soufi erlebt seine Premiere in der Motorsport Arena Oschersleben.
Der Prototype Cup Germany absolvierte in dieser Woche zweitägige Testfahrten in der Motorsport Arena Oschersleben, wo Ende Mai die Saisonrennen Nummer drei und vier stattfinden. Die beste Rundenzeit fuhr mit 1:19,344 Minuten Xavier Lloveras (23/ESP), der sich den Duqueine von JvO Racing by Downforce Motorsports mit den Stammpiloten Gabriela Jílková (28/CZE) und Julien Apothéloz (22/CHE) teilte. Elio Sperandio (17/CHE, BHK Motorsport) belegte in der Wertung über die beiden Tage Rang zwei; der Schweizer war gerade einmal 0,016 Sekunden langsamer als der Spitzenreiter. Die Paarung Gary Hauser (31/LUX) und Markus Pommer (32/Untereisesheim, beide Racing Experience) landete auf dem dritten Platz, gefolgt von Nico Göhler (19/Grasleben, BWT Mücke Motorsport) und Danny Soufi (19/USA, Konrad Motorsport).
JvO-Schützling Jílková ist in diesem Jahr erstmals im LMP3-Sport unterwegs. „Dass ich im Prototype Cup Germany fahre, hat sich erst sehr kurzfristig entschieden; es ist für mich eine tolle Chance, mich fahrerisch weiterzuentwickeln. Ich komme aus dem GT4-Bereich und muss mir nun einen komplett anderen Fahrstil angewöhnen, denn ein LMP3-Renner hat im Gegensatz zu einem GT4 beispielsweise kein ABS und keine Traktionskontrolle. Aber ich fühle mich immer wohler und komme mit jeder Session besser zurecht.“ Ihre Ziele definiert sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit bescheiden. „Ich möchte möglichst viel lernen und mich Schritt für Schritt verbessern.“ Beim Saisonauftakt in Hockenheim belegte sie zusammen mit ihrem Teamkollegen Lucas Mauron (24/CHE) die Plätze vier und fünf, so dass der nächste logische Schritt der Sprung auf das Treppchen wäre. „Ein Podestplatz wäre für uns in der Tat eine schöne Belohnung.“
Wie für Jílková, so ist die LMP3-Klasse auch für Göhler Neuland. Der Mücke-Pilot hatte in Oschersleben zudem ein Heimspiel, denn er wohnt gerade einmal gut 50 Kilometer von der Rennstrecke entfernt. „Zum Rennwochenende in zwei Wochen werden sicher viele Freunde kommen und mich vor Ort unterstützen.“ Göhler ist schon in der Formel 4 für die Berliner Mannschaft Mücke Motorsport gefahren und ist von der Truppe um Teamchef Peter Mücke überzeugt. Deshalb wagt er nun mit dem erfahrenen Team den nächsten Schritt. „Nach meiner Pause im vergangenen Jahr wollte ich mich motorsportlich neu aufstellen und hatte anfangs über den GT-Sport nachgedacht. Aber ich glaube, die LMP3 ist doch eher der richtige Weg, denn es sind echte Rennautos.“ Allzu weit in die Zukunft möchte der Teenager jedoch noch nicht blicken. „Ob die LMP2 für mich ein Ziel ist, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt; ich möchte mich nun erstmal voll auf die LMP3 konzentrieren.“
Im Gegensatz zu Jílková und Göhler geht Soufi schon in sein zweites Jahr im Prototype Cup Germany, allerdings ist 2023 seine erste volle Saison. 2022 stieg der US-Amerikaner zum dritten Rennwochenende in den LMP3-Cup ein und reiste nun erstmals nach Oschersleben. „Ich mag die Strecke, sie macht viel Spaß. Sie ist wie eine große Kartpiste.“ Für Soufi ist es nun einfacher als im vergangenen Jahr, als auch das LMP3-Fahrzeug für ihn noch neu war. „2022 musste ich erstmal das nötige Gefühl für das Auto finden. Mittlerweile kann ich mich mehr darauf fokussieren, die neuen Rennstrecken kennenzulernen.“ Dennoch sieht sich der Konrad-Pilot noch immer in einer Lernphase. „Auch 2023 wird noch ein Lernjahr für mich. Ich lerne aber auch viel von meinen Teamkollegen, vor allem von Maximilian und Sebastian.“ Maximilian Hackländer (33/Rüthen) und Sebastian von Gartzen (30/Butzbach) haben beide bereits eine volle Saison im Prototype Cup Germany absolviert und dementsprechend schon mehr Erfahrungen gesammelt als Soufi, der sich das Auto in diesem Jahr mit Nicholas Silva (26/USA) teilt. Soufis Landsmann feierte Ende April in Hockenheim sein Debüt im Prototype Cup Germany.