In der in dieser Saison neu eingeführten Teamwertung im Prototype Cup Germany hat nach acht Rennen die Mannschaft van Ommen racing by Datalab die Nase vorne. Sie hat sich einen Vorsprung von 14 Zählern auf den ersten Verfolger Racing Experience erarbeitet. Die Truppe des ehemaligen DTM-Piloten Jörg van Ommen bringt seit diesem Jahr zwei Duqueine an den Start, die von Oscar Tunjo (27/COL) / Julian Apothéloz (22/CHE) sowie Gabriela Jílková (28/CZE) / Xavier Lloveras (23/ESP) pilotiert werden. Beim letztgenannten Duo war auch schon Lucas Mauron (25/CHE) engagiert und Belén García Espinar (23/ESP) hat erfolgreich ausgeholfen.
Für Jörg van Ommen ist es eine klare Sache: „Warum wir in der Teamwertung vorne liegen? Weil wir die besten Fahrerkombinationen haben. Damit möchte ich keinesfalls sagen, dass unsere Rivalen schlecht sind, aber ich denke, unsere beiden Duos sind, wie sie zusammengestellt sind, schon top.“ Er erklärt es so: „Die LMP3-Autos sind im Großen und Ganzen bekannt und sie werden von den Teams auch nicht weiterentwickelt. Also kommt es primär auf die Piloten an und da haben wir wirklich starke Jungs und Mädels in unseren Reihen. Außerdem haben wir mit Rinaldi Racing eine erfahrene Mannschaft, die für den Einsatz verantwortlich ist und mit Datalab einen Partner, der eine wichtige Unterstützung für uns darstellt.“
Dass van Ommen von seinen Schützlingen begeistert ist, lässt sich mit den bisherigen Resultaten untermauern. In sechs der bisherigen acht Qualifyings eroberte ein Auto in den Farben von van Ommen racing by Datalab die erste Startreihe, wobei beide Boliden diese Leistung je dreimal vollbrachten. Nur einmal kletterte nach der Zieldurchfahrt kein van-Ommen-Duo auf das Podest, dafür nahmen nach Lauf eins auf dem Norisring aber gleich beide Paarungen an der Siegerehrung teil. Auch die Podestränge verteilten sich auf beide Renner: Die Startnummer 6 mit Tunjo / Apothéloz erreichte fünf Top-3-Resultate, dreimal wurde die Startnummer 5 auf den Plätzen eins, zwei der drei abgewinkt – und das sogar in zwei unterschiedlichen Besetzungen. Lloveras / Jílková steuerten in Zandvoort zwei Podestränge bei, während der Spanier in Nürnberg zusammen mit seiner Lebensgefährtin García Espinar das Podium erreichte. Lloveras Landsfrau ersetzte dabei Jílková, die wegen anderer motorsportlicher Verpflichtungen auf das Norisring-Gastspiel verzichten musste. Dass alle Fahrer des Teams auf Anhieb so gut mitmischen, war keinesfalls selbstverständlich, denn van Ommen hat mit Jílková und Apothéloz sogar zwei Kandidaten ausgewählt, die erst 2023 aus dem GT-Bereich in den Prototypensport gekommen sind. „Wir haben denen die Umstellung schnell zugetraut und sie haben die schnell gemeistert.“
Dies konnten sie sicherlich auch deshalb, weil sie teamintern gute Unterstützung erfahren haben. „Da ist auch unser Ingenieur Kevin Mirocha nicht zu unterschätzen“, weiß van Ommen. „Er wollte beispielsweise unbedingt, dass Gabi einen LMP3-Test bekommt und seine gute Einschätzung Gabi betreffend hat sich absolut bewahrheitet. Kevin hat früher selbst Rennen bestritten, war unter anderem in der Formel 3 und in der GP2 unterwegs. Er weiß also, wovon er spricht und kann unter anderem deshalb gut mit unseren Fahrern arbeiten. Und er kann sich auch in die Psyche eines Rennfahrers hineinversetzen.“
Nach nunmehr vier Rennwochenenden ist van Ommen über seine Entscheidung, mit seinem Team vom GT-Sport zu den Prototypen zu wechseln, noch immer glücklich – und das liegt nicht nur an den bisher erfreulichen Resultaten. „Ich fühle mich sehr wohl im Prototype Cup Germany, er ist organisatorisch und sportlich eine gute Serie, in der vor allem das pure Racing zählt. Im Fahrerlager herrscht ein angenehmes, familiäres Umfeld, was ich in vielen Rennklassen heute vermisse. Manchmal fühle ich mich dahingehend fast 30 Jahre zurückversetzt, was aus meiner Sicht sehr positiv ist. Und unabhängig davon glaube ich zudem, dass der Prototype Cup Germany vom Preis-Leistungs-Verhältnis das Beste ist, das man aktuell im deutschen Motorsport machen kann.“