Das dritte Qualifying des Prototype Cup Germany endete mit einer Überraschung. Zunächst stritten sich Markus Pommer (33/Untereisesheim, Gebhardt Motorsport) und Julien Apothéloz (23/CHE, BWT Mücke Motorsport) um die erste Position und mit Ende der Session schien es, als ob der Schweizer sich gegen den Deutschen durchgesetzt hätte. Doch dann schob sich Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) mit seiner letzten schnellen Runde noch an beiden Rivalen vorbei an die Spitze des Klassements. Sein Vorsprung auf Apothéloz betrug minimale 0,07 Sekunden, Pommer folgte 0,188 Sekunden hinter dem Spitzenreiter auf Rang drei.
Al Azhari hatte keinen einfachen Freitag, denn er musste im ersten Qualifying mit einer defekten Benzinpumpe zurechtkommen. Solchermaßen geschwächt erreichte er gerade einmal den siebten Platz. Im Regen des zweiten Zeittrainings war die Benzinpumpe dann wieder in Ordnung und er konnte sich als Vierter bereits verbessern. „Da passte die Abstimmung dann nicht optimal“, erklärte er. Mit optimalem Set-Up konnte der 16-Jährige in Qualifying drei dann zeigen, was in ihm steckt. „Heute war es nicht einfach, denn wegen des Regens gestern hatte die Strecke kaum Grip. Ich brauchte deshalb ein paar Runden, um ans Limit zu gehen. In meiner zweitletzten Runde habe ich extra langsam gemacht, um vor mir eine Lücke aufzubauen. So konnte ich dann in der letzten Runde nochmal angreifen und es hat gereicht“, freute sich Al Azhari, der zum ersten Mal auf dem Lausitzring fährt. „Es ist besonders schön, nach den Problemen am Freitag nun ganz vorne zu stehen.“
Der geschlagene Apothéloz konnte auch gut mit seinem zweiten Platz leben. „Die Ausgangsposition als Zweiter der Startaufstellung ist immer noch eine sehr gute. Mir ist im Qualifying ein kleiner Fehler unterlaufen, der mich die Pole gekostet hat. Generell finde ich es aber gut, dass sich mehrere Fahrer an der Spitze klassieren können. Und mit Keanu musste man rechnen, denn er war schon beim Auftakt in Spa sehr schnell.“ Nicht rund lief das Qualifying für Pommer, der sich als Dritter einreihen musste. „Wir konnten heute nicht an die Zeiten von gestern rankommen. Ich wollte dann zu viel, habe das Auto etwas überfahren und mir einen Bremsplatten zugezogen. In den letzten Runden hatte ich dann starke Vibrationen und konnte mich nicht mehr steigern. Allerdings ist Rang drei kein Drama, im Rennen ist noch alles möglich.“
Torsten Kratz (53/Mönchengladbach, Konrad Motorsport) und Maxim Dirickx (20/BEL, Gebhardt Motorsport) folgen auf den Positionen vier und fünf vor Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing). Der Trophy-Pilot und Serien-Neuling, der auf den Testtag am Donnerstag verzichten musste, ist mit seiner Entwicklung über das bisherige Wochenende zufrieden, hofft aber auf noch mehr. „Die Strecke ist sehr wellig, was es nicht einfach macht, die richtigen Bremspunkte zu finden. Aber ich bin sicher, dass ich in den drei Rennen, die hier am Lausitzring noch kommen werden, weiter lernen werde und mich noch verbessern kann.“