Trotz einer zwölf Jahre langen Pause vom aktiven Motorsport hat Ralf Schumacher (49/Salzburg, US Racing) offenbar nichts verlernt. Das bewies der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige TV-Experte auf dem Nürburgring, wo er bei seiner Premiere im Prototype Cup Germany im ersten Qualifying die Pole Position eroberte. Dank dieser starken Leistung wird er den ersten Lauf am morgigen Samstag um 17:20 Uhr auf dem Eifelkurs von ganz vorne beginnen. Mit einem Abstand von 0,221 Sekunden klassierte sich Julien Apothéloz (23/CHE, BWT Mücke Motorsport) auf Rang zwei, den dritten Platz sicherte sich Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport).
„Es war ein gutes Qualifying, aber ich muss sagen, dass mein Team mir auch ein sehr gutes Auto hingestellt hat“, war Schumacher glücklich. „Zu Beginn der Session habe ich die Runden noch nicht richtig zusammenbekommen, aber am Ende ist es mir doch gelungen. Ich gebe zu, dass der erste Platz auch für mich eine Überraschung ist, aber es ist eine ziemlich schöne Überraschung.“ Apothéloz musste sich zwar hinter Schumacher einreihen, war aber dennoch nicht unzufrieden. „Aus meiner Sicht war es ein ordentliches Zeittraining, meine Runden waren nicht schlecht. Wir hatten in den freien Trainings noch einige Änderungen am Auto gemacht, was ein guter Schritt nach vorne war. Und auch unsere Strategie, etwas später erst rauszufahren, war richtig. Ich wäre natürlich gerne vor Ralf gewesen, aber er und sein Team waren wirklich stark. Für mich ist es eher wichtig, dass ich vor meinen direkten Titelrivalen gelandet bin. Und ehrlich gesagt finde ich es auch toll, sich in dieser Serie überhaupt mit solchen Motorsport-Star wie Ralf Schumacher messen zu können.“
Der drittplatzierte Al Azhari hingegen haderte etwas mit seiner Leistung. „Es war nicht mein bestes Qualifying, aber ich bin dennoch nicht unzufrieden. In der letzten Runde wollte ich zu viel, bin ins Rutschen geraten und habe dadurch sicher drei oder vier Zehntelsekunden verloren. Allerdings denke ich, dass ich Position zwei nur hätten bekommen können, wenn wirklich alles gepasst hätte. Deshalb ist Rang drei für mich auch in Ordnung, zumal wir gestern beim Test und heute in den beiden freien Trainings nicht viele neue Reifen benutzt haben.“
Hinter den Top 3 lautete die Reihenfolge Valentino Catalano (18/Westheim, Gebhardt Motorsport) vor Tabellenführer Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport), Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing), Luca Link (20/Günzberg, DataLab Sports with Rinaldi) und Stefan Aust (52/Münster, Rinaldi Racing). Klaus Abbelen (63/Barweiler), zusammen mit seinem Teamkollegen Felipe Laser (36/Leipzig, beide Frikadelli Racing Team) Sieger in Hockenheim, belegte bei seinem Heimrennen den neunten Platz. „Das zweite freie Training verlief nicht sehr positiv, weil ich Probleme mit der Abstimmung des Autos hatte. Unter diesen Umständen kann ich mit dem Qualifying durchaus zufrieden sein, denn ich konnte mich um 1,5 Sekunden steigern. Dafür musste ich mich fahrerisch an den Ligier anpassen. Ich denke, im Rennen könnte es vielleicht sogar noch besser laufen.“