MRS GT-Racing hat für den Prototype Cup Germany Antti Rammo verpflichtet. Der 41-jährige Este hat erst spät mit dem Motorsport begonnen, ist aber dennoch hochmotiviert, in der vom ADAC und der niederländischen Agentur Creventic organisierten LMP3-Serie seine Spuren zu hinterlassen.
Mit Antti Rammo stößt ein neuer Name zum Feld des Prototype Cup Germany. „Seit Beginn des Prototype Cup Germany verfolge ich ihn und dachte mir bereits beim Saisonauftakt 2022, also dem ersten Lauf in der Geschichte dieser LMP3-Serie, dass ich dort mal starten möchte. Ich mag das Format und die LMP3-Autos. Jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben, ich habe sie beim Schopfe gepackt und nun bin ich hier.“
Rammo, der beruflich Lernsoftware für Schulen entwickelt, begann erst spät mit dem Motorsport. „Als Kind fand ich den Rennsport zwar toll, aber es gab für mich keine Chance, irgendetwas zu fahren. Erst nach dem Studium war es realisierbar und so habe ich mit 23 Jahren mit dem Kartsport begonnen.“ Trotz seines späten Einstiegs machte Rammo eine gute Figur und sicherte sich sogar zwei estnische Meistertitel. „Ich habe auch mal einen Abstecher in die Formel Renault und in den ATS Formel-3-Cup gemacht. Aber aufgrund des großen finanziellen und auch hohen zeitlichen Aufwands, der dafür nötig war, bin ich nach drei Saisons wieder in den Kartsport zurückgegangen.“
Vor zwei Jahren meldete er dann für die 24 Stunden von Dubai. „Ich wollte schon immer mal ein Langstreckenrennen absolvieren. Es war eine neue und interessante Erfahrung für mich, das Auto mit anderen Fahrern zu teilen und ich habe sie sehr genossen.“ Die Saison 2022 und auch den Beginn der Saison 2023 verbrachte der Hobby-Triathlet dann aber in der TCR Italia. „Ich wollte gerne mal den italienischen Motorsport kennenlernen, denn Italien fühlte sich für mich immer wie ein guter Platz zum Rennfahren an. Ich habe mir dann ehrlich gesagt keine Gedanken über die Rennklasse gemacht, als ich die Option hatte, TCR in Italien zu fahren.“ Aber irgendwann fragte er sich dann doch, ob er seine Karriere im Tourenwagensport sieht oder ob er nochmal etwas anderes angehen möchte. „Ich erinnerte mich daran, dass mir der Prototype Cup Germany schon immer zugesagt hat und dachte mir, dass die LMP3-Autos eine größere Herausforderung sein würden als die TCR-Renner. Ich würde mich als Rennfahrer also besser weiterentwickeln können. Außerdem sind die LMP3-Fahrzeuge näher an Formel-Boliden, die ich auch sehr gerne gefahren bin. Es sind halt echte Rennautos.“
Rammo weiß, dass er im LMP3-Bereich noch viel lernen muss. „Es ist ohne Zweifel eine große Herausforderung für mich, denn mir fehlt im Gegensatz zu vielen meiner Konkurrenten viel Erfahrung. Aber ich kann mich im Prototype Cup Germany mit richtig starken Piloten vergleichen, was für mich sehr interessant werden wird. Dabei möchte ich keinesfalls sagen, dass ich mit ihnen auf Augenhöhe sein werde, aber so sehe ich, wo ich wirklich stehe.“
Sein Teamchef Karsten Molitor ist jedenfalls überzeugt vom Esten. „Er ist ein schneller Mann; ich bin froh, dass ich ihn in meinem Auto habe. Und vor der Saison werden wir auch noch testen, so dass er sich noch besser an das LMP3-Fahrzeug gewöhnen kann.“ Mit wem Rammo sich den Ligier teilen wird, steht noch nicht fest. „Wir befinden uns in Verhandlungen und haben auch noch die Möglichkeit, ein zweites Auto einzusetzen.“ Für Molitor ist der LMP-Sport die Zukunft. „Die LMP3 ist herstellerunabhängiger Motorsport, aber in der Top-Klasse der Hypercars tummeln sich gerade viele Hersteller. Die LMP3 ist die Nachwuchsklasse für die Hypercars, hier werden die zukünftigen Werksfahrer gemacht.“