Auch beim dritten Rennwochenende des Prototype Cup Germany in Zandvoort war wieder einiges los im Paddock. Hier ein paar spannende Geschichten und Hintergründe auf dem Fahrerlager.
Sommer Trophäe: Das Rennwochenende in Zandvoort lief unter dem Namen „Summer Trophy“ und bot sehr breitgefächerten Motorsport mit zehn unterschiedlichen Rennserien. Neben den LMP3 des Prototype Cup Germany gab es beispielsweise verschiedene Formel-Rennserien aus Südeuropa und Großbritannien oder auch historische Fahrzeuge wie die aus Deutschland bekannten Tourenwagen Legenden. Das Publikum an der Strecke war international und begeistert.
Strecke gefällt den Piloten: Der 4,259 Kilometer lange Circuit Zandvoort zählt zu den Lieblingsstrecken vieler Rennfahrer. Insbesondere nach den Umbauten von vor einigen Jahren hat sich dies noch verstärkt. „Zandvoort ist einfach klasse und macht im LMP3 unheimlich viel Spaß“, meinte Mühlner Motorsport-Fahrer Keanu Al Azhari (16/UAE), der beide Rennen von der Pole-Position aus begann und das Sonntagsrennen gewann. „Zandvoort ist eine der besten Strecken überhaupt für einen LMP3.“
Wechsel auf Ginetta: Sven Barth (43/Eberbach) startete die Saison im Duqueine D08, trat in Zandvoort aber erstmals in der Ginetta G61-LT-P3 von Momo Gebhardt Racing an. „Aufgrund meiner Körpergröße hatte ich mich im Duqueine schwer getan. Dann kam Fritz Gebhardt auf die Idee mit der Ginetta, in der ich mich gleich viel wohler gefühlt hatte“, erläuterte Barth. „ Der Duqueine hat beispielsweise mehr Top Speed. Dafür ist die Ginetta in schnellen Kurven sehr konkurrenzfähig. Aerodynamisch ist die Ginetta top.“
Weite Anreise: Tomas Granzella (20/URY, Racing Experience) wollte sich das Rennwochenende in Zandvoort nicht entgehen lassen und reiste extra für den Prototype Cup Germany aus Uruguay an. „Ich flog von Montevideo über Madrid nach Amsterdam und war somit einen vollen Tag unterwegs“, so Granzella, der sein Seriendebüt gab. „Es war eine große Ehre für mich, hier antreten zu können. Das Team hat mir ein super Auto hingestellt, sodass ich mich schnell an den LMP3 gewöhnen konnte. Vielleicht trete ich ja irgendwann nochmals in der Serie an, die mir wirklich gut gefällt.“
Motor-Lieferung aus Deutschland: MRS GT-Racing musste die freien Trainings in Zandvoort auslassen, da es ein Problem mit dem Motor gab. „Glücklicherweise konnten wir ein anderes Aggregat ausfindig machen, das am Freitag zur Mittagszeit an der Strecke eintraf. Danke an Rinaldi Racing dafür“, erzählte Antti Rammo (41/EST). „Das Team arbeitete dann bis Mitternacht, sodass ich an der Qualifikation am Samstagmorgen teilnehmen konnte. Meine Mechaniker leisteten eine super Arbeit.“ Die Anstrengungen hatten sich gelohnt. Vom letzten Startplatz aus gewann Rammo das Samstagsrennen.
Geburtstag im Rennauto: Einen ganz besonderen Samstag hatte Michael Herich (Brühl, Momo Gebhardt Racing), da er seinen 47. Geburtstag feierte. „Was gibt es schöneres, als an einer Traumstrecke wie Zandvoort den Geburtstag erleben zu dürften?“, strahlte Herich. „Ich hatte meine Kinder mit dabei und meine Tochter hat es gleich am Morgen jedem im Team erzählt. Somit gab es natürlich etliche Gratulanten.“
Comeback: Jacob Erlbacher (23/Böblingen) gab in Zandvoort sein Saisondebüt im Prototype Cup Germany und fuhr den Duqueine D08 von Gebhardt Motorsport. „Ich bin total gerne in der Serie. Vor allem der Kalender und die Auswahl der Rennstrecken gefällt mir richtig gut“, so Erlbacher, der bereits 2022 und 2023 am Start stand. „An das Fahren eines LMP3 hatte ich mich schnell wieder gewöhnt. Das ist wie Fahrrad fahren. Auch das verlernt man nicht.“
Starke Gentlemen: Die Piloten der Trophy-Wertung konnten in Zandvoort besonders glänzen. Am Samstag holte Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) im Ligier nicht nur den Klassensieg, sondern gewann auch die Gesamtwertung. Markenkollege Klaus Abbelen (63/Barweiler, Frikadelli Racing Team) fuhr am Sonntag zum Klassensieg und konnte sich mit Platz zwei in der Gesamtwertung über einen weiteren Pokal freuen.
Schnelle Junioren: Auch die Junioren waren gut aufgelegt. Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) erzielte im Duqueine mit seinem Laufsieg am Sonntag gleichzeitig auch den Triumph in der Junior-Wertung. Diese gewann am Tag zuvor Danny Soufi (20/USA, Konrad Motorsport) im Ligier. Der US-Amerikaner konnte zudem auch auf Platz zwei des Gesamt-Podiums steigen.