Das in der Eifel beheimatete Team Frikadelli Racing hat in den beiden Vorjahren jeweils einen Gaststart im Prototype Cup Germany absolviert. Dabei konnte die junge LMP3-Serie, die vom ADAC und der niederländischen Agentur Creventic organisiert wird, solchermaßen überzeugen, dass die Truppe um die beiden Fahrer Klaus Abbelen (63/Barweiler) und Felipe Laser (35/Leipzig) nun dauerhaft vom Michelin Le Mans Cup in den Prototype Cup Germany wechselt.
„Wir hatten bei unseren beiden Gastauftritten auf dem Nürburgring viel Spaß und haben dann für die Saisonplanung 2024 auch die Option Prototype Cup Germany genauer unter die Lupe genommen“, erklärt Abbelen. „Und dabei haben wir einige Aspekte gefunden, die uns zum Wechsel in den Prototype Cup Germany motiviert haben. Zum Beispiel sind alle Rennstrecken im Kalender in Deutschland und im angrenzenden Ausland, was die Reisetätigkeit reduziert. Das Klima der Teams untereinander ist sehr angenehm, fast schon, wie es früher war. Auf der Strecke kämpft man um Positionen, aber hinterher kann man auch mal zusammen grillen oder einen Drink nehmen. Und auch der Draht der Organisation zu den Teams ist gut.“
Dennoch ist so eine Entscheidung selten einfach, wie der 63-Jährige erläutert: „Wir mussten viele Dinge im Auge behalten. Haben wir das benötigte Budget, haben wir die nötigen Leute im Team, haben wir das passende Fahrzeug, habe ich einen guten Kollegen, mit dem ich mir das Auto teile,…?“ Seine Sponsoren konnte Abbelen von diesem Schritt überzeugen und seine Mannschaft kann in diesem Jahr sogar auf mehr eigene Mitglieder und weniger Freelancer als in den Vorjahren bauen. Seinem Ligier JS P320, den er auch schon im Michelin Le Many Cup bewegte, bleibt er treu und auch sein Teamkollege Felipe Laser bleibt ihm erhalten – denn auch er ist vom Prototype Cup Germany überzeugt. „Die Serie hat sich wirklich gut entwickelt“, lobt der Leipziger. „Ich finde beispielsweise sehr gut, dass die Organisatoren die Meinungen der Teilnehmer einholen und versuchen, diese, sofern sie auch aus ihrer Sicht Sinn machen, zu berücksichtigen. So gefällt mir zum Beispiel die Neuerung, dass die Sieger des Vortages beim obligatorischen Boxenstopp, bei dem meistens auch ein Fahrerwechsel stattfindet, etwas länger an der Box stehen müssen. Ich habe auch den Eindruck, dass die Gentlemen-Fahrer hier sehr ernst genommen werden, was ich ebenfalls als sehr wichtig empfinde.“ Und weil der LMP-Sport mit den Hypercars an der Spitze der Pyramide generell gerade boomt, sieht Laser aktuell keinen Grund, der gegen eine erfolgreiche Zukunft des Prototype Cup Germany spricht.
Doch wo sehen Laser und Abbelen sich selbst in ihrer ersten vollständigen Saison im Prototype Cup Germany? Abbelen gibt sich bescheiden: „Wir möchten so weit vorne fahren wie es geht und an jedem Rennwochenende das Maximum aus unserem Paket holen. Wenn wir das geschafft haben, dann bin ich happy – unabhängig von unserer Platzierung.“ Laser wird schon etwas konkreter. „Ich würde gerne mindestens einmal auf das Podest fahren und Klaus soll eine gute Rolle in der Trophy-Wertung spielen. Wenn wir das erreichen würden, dann wäre ich zufrieden.“