Traditionsrennstall aus Sinsheim setzte sich in der Team-Wertung des Prototype Cup Germany durch. Gebhardt Motorsport brachte zwei Duqueine D08 an den Start und holte zwei Laufsiege in zwölf Rennen.
Großer Erfolg für Gebhardt Motorsport: Der Traditionsrennstall sicherte sich den Team-Titel 2024 im Prototype Cup Germany. Gebhardt Motorsport setzte zwei Duqueine D08 für die Fahrerpaarungen Jacob Erlbacher (24/Böblingen) und Maxim Dirickx (20/BEL) sowie Valentino Catalano (19/Westheim) und Markus Pommer (33/Untereisesheim) ein. Catalano/Pommer gewannen zudem den Fahrer-Titel in der vom ADAC und Creventic organisierten LMP3-Rennserie. „Diese beiden Titel haben einen hohen Stellenwert in unserer Team-Historie. Insofern freuen wir uns sehr über die eingefahrenen Erfolge“, erklärt Teamchef Fritz Gebhardt. „Es ist ein Triumph des gesamten Teams, bei dem ich mich an dieser Stelle nochmals für die Leistung in der Saison 2024 bedanken möchte.“
Die Saison begann für Gebhardt Motorsport gleich nach Maß. Markus Pommer und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Catalano konnten das erste Saisonrennen auf dem Dekra Lausitzring für sich entscheiden und zwei weitere Podien einfahren. Damit untermauerten sie direkt die Titelambitionen des Rennstalls. Auch auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden standen Pommer/Catalano auf dem Podest. Wichtiges Rennwochenende war für Gebhardt Motorsport aber ganz klar der Auftritt auf dem Hockenheimring Mitte August. Die Mannschaft von Fritz Gebhardt hat ihren Sitz nur rund 45 Minuten vom badischen Motodrom entfernt. Somit waren natürlich viele Gäste und Partner vor Ort, um die Daumen zu drücken. „Hockenheim hat für uns immer eine ganz besondere Bedeutung. Denn es ist unsere absolute Heimstrecke“, so Gebhardt. „Wir kennen dort jede Kurve auf dem Effeff und spulen über das Jahr verteilt auch etliche Testkilometer in Hockenheim ab. Viele Teammitglieder konnten am Rennwochenende zuhause schlafen. Das gibt es während der Saison sonst nie.“
Sportlich lief es beim Heimspiel zunächst nicht nach Plan. Catalano/Pommer mussten das erste Rennen wegen eines technischen Defekts auslassen. So holten Erlbacher/Dirickx mit Rang vier die Team-Punkte. In Lauf zwei und drei winkten dann wieder Catalano/Pommer vom Podest. Auch auf dem Nürburgring zeigten Catalano/Pommer eine starke Leistung. Sie sammelten 41 Punkte und ließen Gebhardt Motorsport somit als Tabellenführer zum Saisonfinale auf den Sachsenring reisen. Mit dem zweiten Saisonsieg für Catalano/Pommer in Lauf eins und einem dritten Rang im Sonntagsrennen wurde der Team-Titel letztendlich klargestellt.
Gebhardt Motorsport wurde Ende der 1970er Jahre von den Brüdern Günter und Fritz Gebhardt gegründet. Zunächst wurde im Formelsport Gas gegeben, doch ab 1983 richtete man den Fokus auf die Sportwagen. Gebhardt konstruierte eigene Renn-Prototypen und trat in der Deutschen Rennsport Meisterschaft an. 1984 steig das Team parallel in die Sportwagen-WM auf und blieb dort bis 1992 am Start. Legendär sind aus dieser Zeit die Einsätze von Gianpiero Moretti, der das ikonische Momo-Design auf die Gebhardt-Rennwagen brachte. Nach einer Pause kehrte das Team mit dem Gebhardt G4 ab Ende 1998 auf die Rennstrecken zurück. Das Auto, das über ein offenes Cockpit verfügte, war bis 2002 im Rennbetrieb unterwegs.
Danach konzentrierte sich Gebhardt zunächst auf den historischen Motorsport bevor 2022 der Einstieg in den Prototype Cup Germany in Angriff genommen wurde. „Wir sind bereits die dritte Saison im Prototype Cup Germany unterwegs und somit von Anfang an in der Serie mit dabei. Wir konnten uns über die Jahre sportlich kontinuierlich steigern“, erläutert Teamchef Fritz Gebhardt. „Der Gewinn der Team-Wertung spiegelt dies wider.“
Im Anschluss an den Triumph im Prototype Cup Germany stand für Gebhardt Motorsport ein ganz besonderes Erlebnis an. Das Team flog über den Atlantik und trat Anfang Oktober in der IMSA VP Racing Sportscar Challenge im Rahmenprogramm des Petit Le Mans in Road Atlanta an. In Nordamerika war man zuletzt 1991 mit dem Gerhardt C91 unterwegs. Insofern war es eine Reise zurück in die Vergangenheit. Gebhardt setzt zwei Duqueine ein, die von Markus Pommer und Valentino Catalano pilotiert wurden. Mit Erfolg: In Lauf eins standen beide Piloten auf dem Podium und in Rennen zwei gab es die Plätze drei und vier.
Nach der Saison ist bekanntlich auch wieder vor der Saison - und somit gehen die Blicke bei Gebhardt Motorsport nun schon auf 2025. Das Team möchte dem Prototyp Cup Germany auch in Zukunft erhalten bleiben. „Grundsätzlich fühlen wir uns im Prototype Cup Germany richtig wohl“, stellt Fritz Gebhardt klar. „Wir können uns gut vorstellen, den Titel zu verteidigen. Die ersten Planungen sind bereits angelaufen.“