Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) hat es wieder getan und auch in der vierten Session am Sachsenring die erste Stelle erobert. Beim Finale des Prototype Cup Germany 2024 war der Duqueine-Pilot beim Test, in beiden freien Trainings und nun auch im ersten Qualifying nicht zu schlagen. Die drei Top-Titelkandidaten Julien Apothéloz (23/CHE, BWT Mücke Motorsport), Markus Pommer (33/Untereisesheim, Gebhardt Motorsport) und Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport) folgten auf den Plätzen zwei bis vier. „Ich wusste, dass es ein gutes Qualifying wird, wenn ich eine Runde zusammenbekomme“, gab sich Al Azhari selbstbewusst. „Als ich eine Rundenzeit von 1:16,2 Minuten gefahren bin, war mir klar, dass der nächste Umlauf noch schneller sein muss, um die Pole zu sichern. Das ist mir mit einer 1:15,3 gelungen. Ich glaube, es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, aber ich bin auch so sehr glücklich.“ Weil der Peak der Reifen bereits erreicht war, bog der Mühlner-Schützling schon knapp drei Minuten vor Ende des Zeittrainings in die Boxengasse ein. „Die Reifen hätten zu diesem Zeitpunkt keine Verbesserung mehr zugelassen“, erklärte der 16-Jährige.
Auch Apothéloz, der Rang zwei holte, war zufrieden. „Es ist hier verdammt eng; das ganze Feld, aber vor allem die Spitze, sind sehr kompakt zusammen. Ich wollte natürlich die Pole Position haben und habe auch alles gegeben, doch es hat nicht ganz gereicht. Aber auch Startplatz zwei ist eine gute Ausgangsposition, zumal Markus und Danny, unsere härtesten Titelrivalen, hinter uns liegen. Allerdings sollte man auch Keanu nicht unterschätzen; er ist hier verdammt schnell und hat auch noch Titelchancen.“ Für den Mücke-Piloten, der wie Al Azhari einen Duqueine steuert und sich diesen mit Riccardo Leone Cirelli (16/ITA) teilt, ist vor allem eins wichtig: „Wir müssen ein fehlerfreies Rennen fahren und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen.“
Pommer, der als erster in der Geschichte des Prototype Cup Germany seinen Titel verteidigen möchte und diese Saison gemeinsam mit Valentino Catalano (18/Westheim) bestreitet, haderte etwas mit einem technischen Problem. „Unser Funk ist ausgefallen. Normalerweise werden mir über Funk immer meine Rundenzeit und meine Platzierung durchgegeben, aber dieses Mal wusste ich meine Position nicht. Ich hatte das Gefühl, besser als Dritter zu sein. Ob ich, wenn ich gewusst hätte, Dritter zu sein, noch mehr hätte zulegen können, weiß ich ehrlicherweise nicht. Platz drei ist aber auch in Ordnung; ich glaube, man kann auch von dieser Startposition noch gewinnen.“ Pommer konnte als drittbester Duqueine immerhin den besten Ligier-Vertreter Soufi hinter sich halten. „Das Feld ist hier erstaunlich eng zusammen“, staunte der Konrad-Mann, der mit Torsten Kratz (53/Mönchengladbach) ein Fahrer-Duo bildet. „Mit meiner Performance bin ich zufrieden, mit Rang vier nicht ganz. Aber wie gesagt, es ist hier sehr eng und noch ist nichts verloren. Wir schauen jetzt, was wir bis zum Rennen noch besser machen können und werden dann alles geben, Platz eins in der Fahrerwertung zu verteidigen.“
Jacob Erlbacher (23/Böblingen, Gebhardt Motorsport), Sven Barth (43/Eberbach, Momo Gebhardt Motorsport), Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) und Klaus Abbelen (63/Barweiler, Frikadelli Racing Team) vervollständigten die ersten vier Startreihen für den elften Saisonlauf des Prototype Cup Germany, der heute um 15:15 Uhr gestartet wird.