Prototype Cup ·31.7.2024

LMP3-Pilot Laser: Fahrlehrer für Hollywoodstar

Gemeinsam mit Klaus Abbelen bestreitet Felipe Fernández Laser seine erste volle Saison im Prototype Cup Germany. Nach dem Podium in Zandvoort wollen beide nun noch weitere Highlights setzen. Den Prototype Cup Germany sieht er als gute Ausbildungsplattform.

Felipe Fernández Laser (Leipzig) zählt 2024 zweifelsohne zu den schnellsten Piloten im Prototype Cup Germany. Der 35-Jährige teilt sich einen Ligier JS P320 mit Gentleman-Fahrer Klaus Abbelen (63/Barweiler, beide Frikadelli Racing Team). Und das mit Erfolg: Das Duo liegt aktuell auf Platz fünf der Gesamtwertung. Das bisherige Saisonhighlight war das Podium im Sonntagsrennen von Zandvoort, als Laser in den letzten Rennminuten mit spektakulären Manövern von Platz sieben bis auf die zweite Position vorstürmte. „Zandvoort hat richtig Spaß gemacht. Mit dem Podium hatten wir im Vorfeld nicht wirklich gerechnet, da Klaus dort rund 20 Jahre nicht mehr unterwegs war. Umso schöner war das Ergebnis letzten Endes", blickt Fernández Laser auf das Rennwochenende an der niederländischen Nordseeküste zurück.

Im von ADAC und Creventic organisierten Prototype Cup Germany fühlt sich der Deutsche mit spanischen Wurzeln sehr wohl. „Die Serie hat richtig viel Potential. Meiner Meinung nach ist der Prototype Cup Germany eine extrem gute Schule für junge Piloten, die beispielsweise aus dem Formel-4-Bereich kommen und den Weg im Formelsport nicht weitergehen können“, meint Fernández Laser. „Der LMP3 ist eine klasse Plattform, um zu lernen und danach in Richtung LMP2 und Hypercar zu blicken. Junge Piloten lernen im LMP3 einiges über Fahrzeugabstimmung und das Fahren mit viel Aerodynamik. Außerdem gibt es super Racing für vergleichbar vernünftiges Budget - auch im Vergleich zum GT3-Sport."

Felipe Fernández Laser auf dem Podium in Zandvoort © Foto: ADAC

Felipe Fernández Laser gibt bereits viele Jahre im Motorsport Vollgas. Nach dem Kartsport trat er zunächst in verschiedenen Markenpokalen wie dem VW Polo Cup, der Seat Leon Supercopa oder dem Porsche Carrera Cup an. Ab 2014 wechselte er ins GT3-Cockpit und machte sich auf der Nordschleife des Nürburgrings einen Namen. Von 2016 bis 2022 saß er in den spektakulären Boliden von US-Enthusiast James Glickenhaus. Parallel trat Fernández Laser aber auch bereits immer wieder für das Frikadelli Racing Team an. 2023 folgte schließlich der ganz große Triumph als er im Frikadelli-Ferrari 296 GT3 das ADAC 24h Rennen auf dem Nürburgring gewann.

Seine auf der Rennstrecke gesammelten Erfahrungen gibt Fernández Laser auch als Fahrercoach weiter. In diesem Zusammenhang betreut beispielsweise auch seinen Prototype Cup Germany-Teamkollegen Klaus Abbelen. 2020 und 2021 hatte der Leipziger einen ganz besonderen Fahrschüler: Michael Fassbender. Gemeinsam mit dem Hollywood-Schauspieler trat Fernández Laser im Porsche 911 RSR in der European Le Mans Series an, um Fassbender auf dessen Traum von den 24h Le Mans vorzubereiten. Felipe Fernández Laser ist nicht nur im Renncockpit unterwegs, sondern arbeitet auch seit etwa zehn Jahren in Vollzeit als Instruktor im Porsche Experience Center Leipzig. Dabei bringt er seine Expertise als studierter Fahrzeugbauingenieur ein, um den Teilnehmern fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen im Bereich Hochleistungsfahrzeuge zu vermitteln.

Im Prototype Cup Germany möchte Fernández Laser gemeinsam mit Klaus Abbelen im weiteren Saisonverlauf noch einige Highlights setzen. „Mit dem Podium in Zandvoort haben wir unser großes Saisonziel bereits erreicht. Doch nun kommen Strecken, die uns noch mehr liegen und die wir gut kennen. Vielleicht gelingt es uns, mit einer entsprechenden Rennstrategie auch einen Sieg einzufahren“, erklärt er. „Insbesondere auf unser Heimrennen am Nürburgring freue ich mich sehr. Dort wird Klaus richtig stark sein.“