Der Österreicher Wolfgang Payr (60, Racing Experience), der in der vergangenen Saison Rang zwei in der Trophywertung des Prototype Cup Germany belegte, bleibt der LMP3-Serie in diesem Jahr erhalten und wird auch weiterhin die Farben des luxemburgischen Teams Racing Experience vertreten. „Ich hatte vergangenes Jahr sowohl in der Serie als auch mit dem LMP3-Auto und dem Team viel Spaß und freue mich jetzt schon sehr auf den Saisonauftakt am kommenden Wochenende in Spa-Francorchamps.“
Payr ist kein Vollprofi, sondern ein klassischer Amateur, der aber durchaus Ambitionen hat. Diese beziehen sich bei ihm jedoch keinesfalls auf Platzierungen. „Ich möchte lernen und mich Stück für Stück verbessern. Wenn ich mit einem Prototypen Rennen fahren möchte und bessere Ergebnisse haben möchte, dann gäbe es definitiv andere Serien, die geeigneter für mich wären als der Prototype Cup Germany. Im Prototype Cup Germany sind einige der besten LMP3-Piloten der Welt am Start – ich bin sicher, dass Leute wie Markus Pommer oder Laurents Hörr, um nur zwei aus dem Vorjahr zu nennen, in jedem LMP3-Feld der Welt vorne mitfahren können. In einem solchen Umfeld tue ich mich natürlich schwerer, kann aber viel mehr lernen als in einer Serie, die vom sportlichen Niveau deutlich niedriger angesiedelt ist.“
Dass sein Platz unter normalen Umständen eher im hinteren Teil des Feldes ist, dessen war sich der Österreicher immer bewusst. „Ich bin mittlerweile 60 Jahre alt und trete gegen 20-jährige Talente an, die ihr ganzes Leben schon im Motorsport aktiv sind und denen auch Fahrzeuge mit viel Downforce wie ein LMP3-Renner nicht fremd sind. Außerdem ist der Motorsport für mich nur Hobby und nicht Beruf und ich habe leider kaum Zeit für Testfahrten. Natürlich ist meine Lernkurve dann nicht so steil. Aber ich kann mich auch darüber freuen, wenn ich kleine Fortschritte mache.“ Wo liegt für ihn die größte Herausforderung? „Es ist nicht einfach, die Prototypen in den Bereich zu bekommen, in dem die Aerodynamik so richtig wirkt. Dafür braucht es eine gewisse Geschwindigkeit und um die vor allem in Kurven zu realisieren, benötigt man viel Vertrauen in das Auto. Und das wiederum erhält man insbesondere durch viele Kilometer und viele Runden. Es ist ein Prozess, das passiert nicht von heute auf morgen.“
Im vergangenen Jahr gab Payr sein Debüt im Prototype Cup Germany. Die ersten acht Läufe absolvierte er zusammen mit Kevin Rohrscheidt (32/Stuttgart), an den beiden letzten Rennwochenenden teilte er sich den Duqueine mit David Hauser (34/LUX). Das beste Ergebnis feierte Payr zusammen mit Hauser mit Rang sechs in Assen, zudem erreichte er mit Rohrscheidt am Norisring als Neunter die Top Ten. In der Gesamtwertung belegte der Innsbrucker punktgleich mit Danny Soufi (20/USA, Konrad Motorsport) den 15. Platz, in der Trophy reihte er sich hinter Champion Marc van der Snel (52/NLD, More Motorsport) als Zweiter ein.