Der Däne Mathias Bjerre Jakobsen komplettiert das Quartett des Teams BWT Mücke Motorsport für den Prototype Cup Germany. Der 18-Jährige kommt aus dem Formelsport und teilt sich einen Duqueine D08 mit dem Italiener Riccardo Leone Cirelli.
Mit Mathias Bjerre Jakobsen ist BWT Mücke Motorsport seiner Ausrichtung treu geblieben, in dieser Saison ausschließlich auf junge Talente zu setzen – denn auch Riccardo Leone Cirelli sowie die anderen beiden Piloten Maksymilian Angelard und Mattis Pluschkell sind nicht älter als 20 Jahre. „Wir haben die Entwicklung von Mathias in den vergangenen zwei Jahren genau verfolgt und waren von seiner Leistung beeindruckt", so Teamchef Stefan Mücke zur neusten Verpflichtung. „Ich bin sehr stolz, nun für Mücke Motorsport im Prototype Cup Germany anzutreten", strahlte Jakobsen. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung LMP3 und möchte mich als Fahrer weiterentwickeln. Ich glaube, mit Riccardo auf dem gleichen Auto habe ich einen guten Teamkollegen, von dem ich sicher noch etwas lernen kann. Denn im Gegensatz zu mir kann er schon auf eine Saison Erfahrung im Prototype Cup Germany zurückblicken.“
Jakobsen kommt aus der dänischen Formel 4, in der er zwei Jahre verweilte. 2024 gewann er die nunmehr Nordic 4 umbenannte Serie und wurde zudem als „Talent of the year“ in seiner Heimat Dänemark ausgezeichnet. Dann meldete er sich zu einem Shootout an, in dem das luxemburgische Team Racing Experience einen Start in der Prototype Winter Series auslobte. Jakobsen setzte sich gegen Rivalen aus zwölf Nationen durch und durfte die Farben der Mannschaft vertreten, die im Jahr 2023 auch Meister in Prototype Cup Germany war. „Wir waren 20 Kandidaten, haben erst im Simulator und dann in einem LMP3 auf einer realen Rennstrecke unser Können zeigen müssen. Dass ich das Shootout am Ende gewonnen habe, war ein sehr wichtiger Schritt in meiner Karriere.“
In der Prototype Winter Series teilte er sich ein Fahrzeug mit Wolfgang Payr und beide bejubelten in Aragon einen Podestplatz. „Für mich war es erstmal eine Umstellung. Zum einen ist der LMP3 viel leistungsstärker und schwerer als ein Formel-4-Renner, zum anderen sind die Strecken in Spanien und Portugal viel länger und größer als die in Dänemark, was höhere Geschwindigkeiten zulässt. Ich habe alles Schritt für Schritt auf mich zukommen lassen und auch mein Teamchef Christian Hauser hat mir keinen Druck gemacht. So konnte ich mich über die vier Rennwochenenden gut entwickeln.“ Das sah BWT Mücke Motorsport ebenfalls so; Jakobsen bekam eine Einladung zu einer Testfahrt und erhielt wenig später einen Vertrag für die Saison 2025.
Der junge Däne träumt von einer Karriere im Prototypenbereich. „Mein langfristiges Ziel ist, 2030 in einem Hypercar zu sitzen. Das möchte ich über den Weg LMP3 und LMP2 erreichen. Ich mochte den Langstreckensport schon immer, denn Du musst als Team arbeiten, als Egoist kommst Du nicht weit.“ Dabei schaut er auch zu Tom Kristensen auf, den Rekordsieger der 24 Stunden von Le Mans, der ein Landsmann von Jakobsen ist. „Tom ist ein großes Idol und in Dänemark ein Star. Als wir mit einer Gruppe aus dänischen Talenten auf Lanzarote trainieren waren, war er auch dabei. Er konnte uns viele hilfreiche Tipps geben und es war toll, einen so großen Rennfahrer kennenzulernen.“ Aktuell arbeitet der neue Mücke-Pilot nach eigenen Angaben bis zu 60 Stunden pro Woche in der Tankstelle, dem Restaurant oder der Fleischfabrik seiner Eltern. „Ich weiß, dass ich das sicher nicht die nächsten fünf Jahre durchziehen kann, aber im Moment will ich alles dafür tun, damit ich die Möglichkeit habe, Rennen zu fahren und mir eine Karriere im Motorsport aufzubauen.“