Prototype Cup·11.2.2025

Michael Herich bleibt Prototype Cup Germany treu

Der Prototype Cup Germany ist nach Meinung vieler Experten eine der besten Rennserien für Motorsport-Talente, die sich den Weg zu einem Werksfahrer-Cockpit erarbeiten wollen. Doch auch ambitionierte Amateure sind in der LMP3-Serie, die vom ADAC und von der Creventic organisiert wird, sehr gut aufgehoben. Das meint Michael Herich, der 2022 und 2024 bereits einige Rennen im Prototype Cup Germany bestritten hat und nun einen Vertrag für die Saison 2025 unterschrieben hat. Der 47-jährige Bronze-Pilot wird sich im Team Gebhardt Motorsport einen Duqueine mit Nachwuchsmann Alexzander Kristiansson teilen.

2024 kletterte Michael Herich noch in die rot-gelbe Ginetta, nun wird er einen Duqueine pilotieren © Foto: ADAC

„Ich fahre sehr gerne im Prototype Cup Germany“, so Michael Herich. „Am besten gefällt mir das Auto, denn es ist ein reinrassiger Rennwagen. Der Motor ist kraftvoll und der Sound ist so, wie er im Motorsport sein soll. Durch das Konzept, sich einen Renner mit einem anderen Fahrer teilen zu können, ist das nötige Budget auch verhältnismäßig überschaubar. Außerdem finde ich den Kalender klasse; vor allem Spa-Francorchamps und der Red Bull Ring sind mit den LMP3-Fahrzeugen richtig toll. Und dass wir nun viermal bei der DTM starten, ist aus meiner Sicht ebenfalls eine wirklich positive Sache.“

Herich freut sich nicht nur auf eine tolle Rennserie, sondern auch auf ein für ihn neues Chassis. „Ich habe bisher nur die Ginetta bewegt, aber nun werde ich einen Duqueine steuern. Ich mochte die Ginetta wirklich sehr, sie ist ein schönes Rennauto. Objektiv gesehen ist der Duqueine jedoch deutlich erfolgreicher und ich erhoffe mir dadurch, mich weiter verbessern zu können.“ Zudem wird er mit Alexzander Kristiansson einen neuen Teamkollegen an seiner Seite haben. „Noch kenne ich ihn nicht, aber ich bin sicher, dass wir eine tolle Zeit haben werden. Alexzander ist ein aufstrebendes junges Talent, ich hingegen bin eher der ruhige und etwas erfahrenere Pilot. Ich denke, dass diese Kombination sehr positiv ist. Auch 2022 habe ich zusammen mit einem jungen Nachwuchsmann ein Team gebildet – damals war es Jacob Erlbacher – und das hat gut funktioniert.“

Bronze-Pilot Michael Herich fühlt sich wohl im Prototype Cup Germany © Foto: ADAC

Eigentlich hatte sich der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens bereits in den historischen Motorsport verabschiedet, als Mitte 2024 das Angebot kam, noch einmal im Prototype Cup Germany anzutreten. „Gebhardt Motorsport wollte damals wieder die Ginetta einsetzen und Fritz Gebhardt hatte mich gefragt, ob ich Lust darauf hätte. Da konnte ich nicht ‚nein‘ sagen.“ Sein Comeback im modernen Motorsport hat ihm so gut gefallen, dass er diesen Winter aktiv darauf hinarbeitete, in der kommenden Saison wieder in der Startaufstellung zu stehen. Dabei war immer klar, dass Herich nur einen LMP3 unter Gebhardt-Flagge bewegen würde. „Ich bin schon 1999 als Testfahrer bei Gebhardt gewesen, damals mit einem Gebhardt G4 im Sportwagen Weltcup. Am Nürburgring durfte ich damals sogar ein Rennen bestreiten. Nach der Saison 1999 machte Gebhardt dann leider Schluss und ich konnte nicht genügend Partner finden, um meine Karriere fortzusetzen. Es reichte 2003 zwar noch für ein Rennwochenende im Formel-3-Cup, aber danach war auch bei mir erstmal Pause angesagt. Ich habe ein Studium begonnen und bin ins Berufsleben eingestiegen, mit Gebhardt beruflich jedoch immer verbunden geblieben.“

2019 begann Fritz Gebhardt dann, seine alten Gruppe-C-Eigenbauten im historischen Motorsport einzusetzen und Herich war sein erster Ansprechpartner. „In Monza haben wir erstmals wieder einen Gebhardt-Eigenbau auf einer Rennstrecke präsentiert, den Gebhardt C88. Das war ein besonderer Moment, der mich und das Team noch enger zusammengeschweißt hat.“ 2022 wagte er zusammen mit Gebhardt Motorsport den Schritt in den damals neuen Prototype Cup Germany und 2024 kam er zurück in die LMP3-Serie. „Ich bin Gebhardt Motorsport sehr dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben und noch immer an mir festhalten. Das Paket stimmt, ich verstehe mich mit Fritz blind und habe großes Vertrauen in das Team. Ich glaube, sowas gibt es heutzutage nicht mehr oft und ich kann mir auch nicht vorstellen, für ein anderes Team zu fahren. Schließlich bin ich schon seit über 25 Jahren motorsportlich und beruflich mit Gebhardt verbunden und weiß diese Zusammenarbeit wirklich sehr zu schätzen.“