WRC·25.10.2015

Andreas Mikkelsen gewinnt Rallye Spanien: Ogier verschenkt dritten Spanien-Sieg auf der Power Stage

Andreas Mikkelsen hat die Rallye Spanien gewonnen. Der Norweger profitierte vom Ausfall seines Volkswagen-Teamkollegen Sebastien Ogier auf der finalen Power Stage. Der Franzose hatte bereits einen Vorsprung von 50,9 Sekunden, traf in einer Kurve allerdings die Leitplanke und konnte die Fahrt nicht fortsetzen. Hinter Mikkelsen sicherte sich Jari-Matti Latvala im zweiten Volkswagen Rang zwei. Platz drei ging an Dani Sordo im Hyundai.

Der unerwartete Sieger

Nach dem Showstart in Barcelona fand der erste Tag der Rallye Spanien auf Schotter statt. Ogier kämpfte mit seiner Streckenposition und fiel zeitweise sogar auf Rang drei zurück. Am Freitagabend hatte er die Führung allerdings wieder inne. Als am Samstag - dem ersten von zwei Asphalttagen - zunächst der Drittplatzierte Ott Tänak ausschied und schließlich Teamkollege Latvala nach einem Reifenschaden rund eine Minute verlor, lag der Weltmeister ungefährdet an der Spitze. Er kontrollierte die Führung und ging keine unnötigen Risiken ein.

Auf der Power Stage wollte der Volkswagen-Pilot schließlich nochmals auftrumpfen, als er die Kontrolle über seinen Polo R WRC verlor und ausschied. Mikkelsen konzentrierte sich zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf den Kampf um Rang zwei gegen Teamkollege Latvala. Nach seiner Bestzeit auf der Power Stage hörte er von Ogiers Unfall und konnte sein Glück kaum fassen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das war natürlich nicht der Weg, wie ich meine erste Rallye gewinnen wollte. Es ist unwirklich. Wir hatten auf Schotter zu kämpfen, aber wir haben wie Hölle auf Asphalt gepusht", strahlte Mikkelsen nach seinem ersten WRC-Sieg.

Duell zwischen Mikkelsen und Latvala

Vor dem Sonntag ging es zwischen Mikkelsen und Latvala eigentlich nur noch um Rang zwei. Im Zehntelsekunden-Abstand beendeten die beiden Volkswagen-Piloten die Prüfungen und gingen ans Limit - mit Problemen auf beiden Seiten. Mit seiner Bestzeit auf der Power Stage hatte Mikkelsen schließlich das bessere Ende für sich. Er siegte mit 3,1 Sekunden Vorsprung vor Latvala.

Strahlen konnte nach Ogiers überraschendem Aus auch Dani Sordo. Der Hyundai-Pilot hatte lange Zeit mit den Volkswagen-Piloten gekämpft, konnte am Ende aber nichts mehr entgegensetzen. Erst durch Ogiers Ausfall rutschte der Spanier bei seiner Heimrallye auf das Podium.

Hinter den ursprünglichen Top-4 entwickelte sich über die finalen Tage auf Asphalt ein Vierkampf. Die beiden Citroen-Piloten Mads Östberg und Kris Meeke setzten sich letztlich gegen Hayden Paddon im Hyundai durch. Thierry Neuville rutschte nach einem technischen Problem auf der vorletzten Prüfung von der Strecke und verlor seine Position an Ford-Pilot Martin Prokop. Neuville beendete die Rallye auf Rang acht vor den WRC2-Piloten Pontus Tidemand und Jan Kopecky.